Mittwoch, 27. Januar 2016

MMM 27.Januar 18- Birkin Flares und Sloane Sweatshirt



Der Stoff für diese Hose liegt hier seit mindestens 3 Jahren. Schon als ich ihn beim Fabrikverkauf entdeckt habe, wusste ich, dass ich mir daraus eine Hose nähen möchte.
Es handelt sich um einen sehr stabilen Twill, braun-blaues Krawawattenmuster, Baumwolle mit Stretch.
Damals konnte ich überhaupt noch keine Hosen nähen, bestenfalls hätte ich eine einfache Gummizughose zustande gebracht.
Das wäre bei dem Stoff natürlich totaler Quatsch gewesen.


Meine Schwiegermutter sagt immer, "wir wollen ja ganz alt werden und noch viel lernen".
Hosennähen habe ich jetzt gelernt.
So habe ich den Stoff, der im Laufe der Jahre immer weiter nach unten in meinem Stoffregal gewandert ist zur Annäherung herausgeholt und zugeschnitten.
Mein eigentliches Projekt war ein Trenchcoat, ich dachte wenn ich mit dem überraschend schnell fertig bin, habe ich noch ein Herzensprojekt in der Hinterhand.
Der Trenchcoat braucht noch Knöpfe, da kann ich mich nicht entscheiden, welche ich nehmen soll.
Hosen nähe ich aber mittlerweile routiniert runter.
So habe ich erstmal mein Zweitprojekt fertig genäht.


Bei dem Schnitt handelt es sich wieder um die Birkin Flares von Baste and Gather.
Ich mag meine Hosen gerne ein winziges bißchen bollerig.
Das Tragegefühl, bzw. den Tragekomfort schätze ich sehr, aber auch die lässige Optik gefällt mit gut.
Als ich noch Hosen kaufte, habe ich mir immer wieder Jeans aus der Herrenabteilung gesucht, weil ich "schlabberige" Hosen wollte.
Bei dieser Hose ist der Bund etwas zu weit geworden und stand unschön ab.
Ich habe im hinteren Bund 2 kleine Abnäher eingefügt, die in den Sattel auslaufen.


Dazu trage ich ein modifiziertes Sloane Sweatshirt von Named.
Den Schnitt mit den schrägen Abnähern im Vorderteil mag ich sehr. Ohne Bündchen, als kastiges Oberteil gefällt mir der Pulli allerdings besser.
Nur bei diesem Sloane aus dünnem Wollwalk funktioniert das mit der Weite nicht so gut.
Von unten zieht die kalte Luft herein und auch der relativ große Ausschnitt trägt dazu bei, dass ich in dem Pulli leicht fröstele.
Das bedauere ich sehr, weil ich die Farbe und das Material sehr schön finde.
Der Stoff müsste etwas weicher fallen, dann würde es nicht so sehr am Bauch ziehen.
Ich werde also weiter Ausschau nach einem weich fallenden , hellblauen Wollstrick halten.
Die Farbe ist nämlich ein echtes Kombinationstalent.


Beim Me Made Mittwoch begrüßt uns heute LeoLilie als Gastbloggerin. So eine maßgeschneiderte Softshelljacke könnte ich auch gut gebrauchen.

Mittwoch, 20. Januar 2016

MMM 20.1.16- Wiederholung, Gerties Coat Dress



Letztes Wochenende fand die Annäherung in Bielefeld statt.
Für das Treffen mit 37 weiteren Nähbegeisterten habe ich mir ein Kleid genäht, um den besonders schönen Anlass entsprechend zu würdigen.
In meinem schwarzen Coat Dress fühle ich mich fabelhaft, so war es für mich Wiederholungsnäherin logisch, mir ein weiteres Coat Dress zu nähen.
Mir gefällt es sehr, beim Wiederholen ganz entspannt ein Kleidungsstück zusammenzufügen, da kann ich mich darauf verlassen, dass das Kleid passt und gefällt.


Wenn ich lange Zeit dunkle gedeckte Farben getragen oder vernäht habe, keimt in mir ein dringendes Bedürfnis sofort hellen, bunten Stoff zu verarbeiten.
Ich habe an einem schönen Frühlingstag im Januar eine Radtour durch die hiesigen Stoffgeschäfte gemacht um geeignetes Material für das Coat Dress zu finden.
Letztlich habe ich mir diesen pistaziengrünen, geblümten Baumwollstoff mit Elasthan gekauft.
Es ist eine etwas dickere Qualität, die eine Jeansstruktur hat, der Stoff würde sich auch gut für eine Sommerhose eignen.
Von der Schwere des Stoffes war ich sehr angetan, auch die Farben gefielen mir gleich sehr gut, nur wegen des Blümchenmusters war ich erst skeptisch.
Letztlich hat mich der Preis bewogen den Blümchen eine Chance zu geben.
Mit knapp 4,-- € pro Meter kann frau auch mal was wagen.



Ich habe das Kleid am Samstag bei der Annäherung getragen und bin sehr zufrieden damit. Die Blümchendosierung passt für mich.
Den Schnitt finde ich wunderbar unkompliziert zu tragen, der Kragen liegt schön, das erhöht den Tragekomfort ungemein, wenn da nicht immer rumgezuppelt werden muss.
Kleider mit langen Ärmeln nähe ich nur noch aus elastischen Stoffen, die sind dann immer bequem.
Richtig toll ist es ein neues Kleid vor fachkundigem Publikum zu testen und ganz viele Komplimente dafür zu bekommen.
Danke, danke ihr lieben Annäherinnen, eure netten Worte haben mich durch die im Endergebnis lohnende aber sehr anstrengende Trenchcoat- Näherei getragen.


Beim Me Made Mittwoch begrüßt uns heute Dodo in einem sensationellen Mantel. Mehr Mäntel und Jacken zu nähen,  habe ich für 2016 auf dem Plan, da ist es immer super, gelungene Modelle zu sehen.

Sonntag, 3. Januar 2016

Die ersten Kleider 2016- Olivia Wrap Dress von Named Clothing



Ich wünsche euch allen ein wunderbares neues Jahr.
Mein Jahr 2016 hat vielversprechend begonnen, da ich gleich zu Beginn einen Kleiderschnitt genäht habe, der sich zu den Standardschnitten gesellen wird.
Monika hat das Wickelkleid Olivia von Named Clothing entdeckt und hier schon auf der Puppe vorgestellt.


Die Schnitte von Named vernähe ich sehr gerne, in der Regel passen sie, nach meinen Standardänderungen,ziemlich gut und sie haben immer viele kleine Details, die sie besonders machen.
Bei Olivia ist zum Beispiel der rückwärtige Halsauschnitt sehr schön gemacht, der sitzt sehr hoch und sehr nah am Hals, so dass kein kalter Wind in den Nacken weht.
Ich habe einige Kleider mit üppigem rückwärtigem Halsausschnitt, in denen fröstele ich gerne mal, obwohl sie eigentlich aus warmem Stoff sind.


Olivia ist ein Wickelkleid mit einem tulpenförmigen Rock, das Oberteil ist ganz ohne Abnäher konzipiert, lediglich das rechte vordere Rockteil hat 4 kleine Falten.
Als ich den Schnitt auf Papier gesehen habe, war ich erst skeptisch, ob die breiten Oberteile funktionieren können.
Schließlich hatte ich insgeheim vor die Bindebänder wegzulassen. Der Vogue Wickelkleidschnitt, den ich üblicherweise nehme, hat ja formgebende Falten im Oberteil.
da ist es kein Problem, die Vorderteile einfach aneinander zu nähen.


Mit einigen neuen Tricks funktioniert Olivia auch ohne Bindebänder.
Meine Taille ist kurz und auch nicht besonders ausgeprägt, da ist es nicht schön, sie mit langen Stoffbändern zu umwickeln. Außerdem haben lose befestigte Stoffstückebei mir die Angewohnheit sich zu verdrehen, zu verrutschen oder die Wickelung löst sich auf.
Üppige Tücher oder Schals sind bei mir nie kunstvoll drapiert, sondern sehen immer irgendwie improvisiert aus.
Am Hals geht das noch, am Bauch nervt mich das kolossal.



Bei diesem Kleid habe ich an der linken inneren Seite kurze Bindebändchen angebracht und auf der rechten äußeren Seite 2 kleine Perlmuttknöpfe mit Knopflöchern, so wird das Kleid dann geschlossen.
Da auch im Rückenteil keine Abnäher vorhanden sind habe ich 2 Falten statt Abnäher angebracht.
Mir war es wichtig den blusigen Fall des Oberteils zu bewahren, darum habe ich mich für die Falten, quasi als offene Abnäher entschieden.





Hier noch ein Detailbild vom Stoff, da das Muster auf den großen Bildern nicht so gut zu erkennen ist.
Es ist ein sehr hochwertiger Wollstrick , von der Schwere ähnlich einem Romanit aber eben anderes Material.


Wenn ich Schnitte so richtig toll finde gehe ich ja gerne in Serie damit. So gibt es auch noch ein Olivia aus schwarzem Wolljersey, den ich mir in Paris gekauft habe.
Dieses Kleid ist ein Zuschnitttetris-Triumph.
Ich hatte mir mit Frau Knopf einen 3m Coupon dieses schwarzen Stricks geteilt, hatte also nur 1,50m zur Verfügung.
Ursprünglich wollte ich mir eine Strickjacke daraus nähen, da wäre die Menge üppig gewesen, so war es ein Riesenglücksfall, dass es hingehauen hat.
Ach und überlegene Technik meinerseits natürlich.


Named empfiehlt für das Kleid leichte, fließende Stoffe, ich finde der Schnitt funktioniert auch gut mit Stoffen, die etwas Stand haben.
Ich habe den Schnitt in Größe 36 genäht, wie immer das Oberteil um ca 3cm verkürzt und den Rock ungefähr einen Kilometer kürzer gemacht.
Die Seitennahttaschen habe ich weggelassen, weil solche Taschen bei mir gerne aufklaffen.
Das schwarze Kleid hat wieder Bindebändchen innen, wird aussen aber mit einem Druckknopf geschlossen.


Mein schwarzes Olivia hatte ich schon zur Arbeit an und kann sagen, es trägt sich wunderbar bequem und unkompliziert.
Ich finde es sehr schön eine Wickelkleidvariante mit schmalem Rock zu haben, die eben auch mit etwas schwereren Stoffen funktioniert.


Und habt ihr schon mitgerätselt?
Unsere Weihnachtsspendenaktion beim MMM hat das Spendenziel erreicht. 
Wir von der MMM Crew haben uns hier dieses Jahr ein Rätselspiel für euch ausgedacht.
Und wer mag kann auch weiterhin noch für "Made auf Veddel" spenden.