Das paradiesische Wetter der letzten Woche hat mir große Lust gemacht, mir ein neues Sommerkleid zu nähen.
Vorlage ist ein Knipschnitt aus der Ausgabe 3/2013, Jurk 10. Ein Shiftkleid mit französischen Abnähern.
Nach diesem Schnitt besitze ich bereits ein Kleid,
hier beschrieben.
Das Seidenkleid habe ich am Donnerstag zu einem netten Nähbloggerinnentrefen mit
Frau Knopf und
Mema ausgeführt.
Die Komplimente, die ich dabei für mein Kleid bekam haben mir den Schnitt wieder ins Gedächtnis gerufen.
Auf dem Rückweg nach Hause schlenderte ich bei
meterweise vorbei und zufällig lag dieser entzückende Schmetterlingsstoff in dem Bollerwagen mit den reduzierten Stoffen vor der Tür.
Mitgenommen, gewaschen, getrocknet und vernäht.
Der Stoff ist eine Baumwolle von Westfalenstoffe, die Stoffe von dieser Firma fühlen sich erstmal nicht besonders schön an, überzeugen dann aber in der Verarbeitung.
Nur vom Fühlen sind sie ein wenig zu steif und auch nicht besonders glatt, so dass ich beim Preis immer ein bisschen zucke. Vernäht sind sie aber immer toll. Baumwolle finde ich nicht ganz einfach einzukaufen, weil sich manchmal erst nach dem Nähen zeigt, wie gut sie sich trägt.
Mir war eigentlich klar, dass ich das Kleid füttern wollte, weil gefütterte Baumwolle nicht so mies knittert wie ungefütterte.
Leider geht mir das Füttern nicht leicht von der Hand. Egal wie ordentlich ich arbeite, und ich gebe alles, zuppelt das Futter immer mies aus dem Oberstoff raus.
Am blödesten ist es, wenn das Futter am Halsausschnitt das Aussenkleid verzieht.
Passiert bei mir immer wieder mal. Am Saum kriecht der Futterstoff entweder unten raus oder ist definitiv zu kurz.
Dann schiebt sich der Rock samt Futter an der Strumpfhose hoch, auch nicht schön.
Darum habe ich mich bei diesem Kleid für eine andere Technik entschieden, die ich in Gerties Buch gesehen habe.
Ich habe die einzelnen Schnittteile, also Vorder-und Rückenteil, gleich gedoppelt und an den Rändern aneinandergeheftet und dann ganz normal zusammengenäht, als hätte ich eine Stofflage.
Wer genau hinschaut, sieht die versäuberten Seitennähte, ich kriege es nicht besser fotografiert.:-)
Die Innenansicht ist nicht so clean, wie bei einem echten Futter, aber dafür zuppelt auch nichts rum. Wäre ich ein fleißiges Bienchen, könnte ich noch die Seitennähte schrägbanden. So bin ich aber auch ganz zufrieden.
Außerdem könnte ich noch die Deadline anführen, das Kleid musste bis zum Abend fertig sein, ich wollte das erste Grillen und meinen ersten Bielefelder Campari Orange stilvoll begehen. Da kann ich mich nicht um Schrägband an Innennähten kümmern.
Der Vollständigkeit halber, der Futterstoff ist ein hauchzarter Baumwollbatist und das Vorderteil habe ich wieder im schrägen Fadenlauf zugeschnitten.
Das Kleid war pünktlich fertig und ich fühle mich ausgesprochen wohl darin.
P.S.
Weil heute scheinbar Spamtag ist, habe ich die Komentarfunktion auf registrierte Benutzer beschränkt. Ich weiß, dass dann einige nicht kommentieren können, das tut mir sehr leid. Nur habe ich heute schon unzählige Spams gelöscht, darum lasse ich die Einstellung heute so. Ich hoffe der Spuk ist morgen vorbei, dann öffne ich die Berechtigungen wieder.