Die meisten Kragen sehen an mir nicht überzeugend aus, ich wollte aber die Macht des Selbernähens nutzen und ein für mich optimales Hemdblusenkleid finden.
Hawthorn von Colette-Patterns ist ziemlich nah dran.
Die Kamera war überfordert den Soff vernünftig abzubilden, das ist ein Vichykaro in lila-weiß.
Jetzt zum Schnitt. Colette Schnitte werden für C-Körbchen konstruiert, dieser Schnitt sollte auch noch D-Körbchen passen. Das ist so garnicht meine Größe, dementsprechend zurückhaltend habe ich mich diesem Schnitt genähert.
Obwohl ich ganz verliebt in die Details war, das Vorderteil hat nur einen schrägen Abnäher, weil Brust- und Taillenabnäher zusammengelegt wurden und der Kragen schien mir auch die richtige Dimension für mich zu haben.
Den V-Ausschnitt finde ich übrigens ebenfalls ganz entzückend.
Also habe ich mich mutig an einer SBA versucht, ein bisschen anarchisch in der Vorgehensweise. Ich habe frei Hand den Papierschnitt an den Stellen eingefaltet, wo ich normalerweise Stoff übrig habe und dann drauflosgenäht.
Es war entweder Glück oder Genialität aber herausgekommen ist ein gut sitzendes Kleid, das mich gleich zur Serienproduktion animiert hat.
Toller Schnitt, leider ist der Stoff aber nicht so toll. Obwohl er sich beim Kauf wunderbar glatt anfühlte, ist er ein Knittermonster.
Ich habe das Kleid vor den Fotos liebevoll gebügelt, nach nur kurz mal hinsetzen bis der Fotograf bereit ist, ist die ganze Pracht dahin.
Kein Kandidat für die Reisegarderobe.
Der weite Rock ist für mich gewöhnungsbedürftig, dafür gibt es schöne Drehbilder.
Glücklichmachende Schnitte wiederhole ich gerne, dann spiele ich damit ein wenig herum. Darum entstand ganz schnell eine zweite Version aus schokobraunem Jersey mit reduzierter Rockweite und ohne Knöpfe.
Sehr komfortabel zu tragen auch wenn der Stoff deutlich mehr aufträgt, als ein Webstoff.
Als Drehkleid ist es wegen des schmaleren Rockes unspektakulär, so ist es ein Springkleid.