Sonntag, 7. Juli 2013
Lobpreisung der einfachen Dinge
Hier ist meine Konzertkleidung, mit Accessoire.
Seit 15 Jahren spiele ich in einer Bigband und jedes Jahr gibt es ein offizielles Sommerabschluß-Konzert.
Da wir alle Hobbymusiker sind, haben wir uns auf professionelle Konzertkleidung geeinigt, das bedeutet alle tragen schwarz. Nach dem Motto, wenn wir schon nicht perfekt spielen, können wir auf jeden Fall gut aussehen.
Ich wollte jazzmäßig cool aussehen und habe zu dieser Garderobe gegriffen.
Die Stiefel sind von Trippen aus dem Outletverkauf in Berlin. Leider sind sie eine echte Fehlinvestition, da sie zu fast garnichts passen.
Der Schaft ist zu kurz, das Leder zu dünn. Mit Strumpfhosen kombiniert sehen sie auch furchtbar aus. Aber für diese eine Gelegenheit waren sie ziemlich klasse.
Der Rock ist auch ein Kaufteil und kommt auch ganz selten raus. Es ist ein Seidenrock aus der ersten Designerkollektion des großen schwedischen Bekleidungshauses.
2004 hat der Mann mit dem Pferdeschwanz eine Kollektion für diese Firma entworfen und da ich mit Luxus immer schon zu locken war, besitze ich eben diesen Rock seit 9 Jahren.
Getragen habe ich ihn großzügig geschätzt fünfmal in diesem Zeitraum.
So ein Faltenrock aus ganz feinem Crepe de Chine ist nämlich wirklich unpraktisch, der knittert und die Falten kriegst du nie wieder gebügelt.
Außerdem gibt es mehrere Mängel in der Verarbeitung, die mich schon immer gestört haben. Ein Beispiel dafür ist das vorwitzige Futter, das den sowieso schon unegalen Saum noch mehr durcheinander bringt.
Denn obwohl viel an dem Rock auszusetzen ist, ist er für mich trotzdem etwas ganz besonderes und dem Anlass eben auch angemessen.
Aber hinter Instrument und Notenständer fällt das nicht so auf.
Mein Lieblingsstück ist aber das wunderbare schwarze Shirt, das ich trage. Vorlage ist das Birgitte Basic Tee von Maria Denmark.
Ein guter Shirtschnitt ist für mich Gold wert, ist ein Shirt doch ein Grundstein meiner Garderobe.
Ich mag an diesem Schnitt
- die taillierte Form, die den Körper umschmeichelt, aber nicht einengt
- die Möglichkeit, die Ärmellänge zu variieren. Die langen Ärmel reichen bis zu den Handgelenken
und haben im Saum eine kleine Kurve, so dass sie besonders schön sitzen.
- den genialen Ausschnitt. Die Schultern sind schmal genug, dass sie nicht an der Seite unter Kleider und Pullovern herauskriechen, aber nicht so schmal, dass sie an den Schultern herunterrutschen
würden. Vorgesehen sind zwei Ausschnittformen, aber jede von mir gezeichnete Linie liegt
ebenfalls schön flach an.
Bei der Shirtherstellung bin ich mittlerweile sehr schnell und mache das auch immer mal gerne zwischendurch. Routinemässiges Nähen ohne große Herausforderungen ist für mich wie eine Zenübung, der Bonus ist dann auch noch ein perfektes Shirt.
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Wow! Du siehst "voll cool" aus! Und zuhören würde ich auch gerne mal.....
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Sabine
das wäre ja toll, wenn du zu meinem Konzert kommen würdest. Vielleicht sollten wir Bielefeld-Bloggerinnen da einfach mal ein Treffen ansetzen, damit sich die Fahrt lohnt.
AntwortenLöschenLG, Claudia
Na, dann los!
Löschenein super tolles sehr schickes outfit. der k.l. rock perfekt mit einem einfachen shirt und genial dazu die fehlkaufstiefel.
AntwortenLöschensehr gelungen.
lg monika
Das Shirt ist wirklich perfekt und zusammen mit dem Rock steht dir das super.
AntwortenLöschenDas T-Shirt hat den perfekten Schnitt für dich und wenn man den einmal gefunden hat, ist das wirklich schon was wert. Mir gehts ja mittlerweile schon so, dass mich Kaufkleidung irgendwie gar nicht mehr reizt. An den Hype, als Monsieur Karl für Hasi und Mausi tätig, war, kann ich mich noch gut erinnern. Aber der Designer-für-XY-Hype schon hat sich mittlrweile ja auch ganz schon abgenutzt hat, oder kommt mir das nur wegen der Selbernäherei so vor? Dein Outfit ist jedenfalls sehr cool und konzertauglich. Schade, dass die Stiefel für den Winter nicht so richtig geeignet sind - das ist ne schwierige Länge.
AntwortenLöschenviele Grüße!
Mir geht es mit der meisten Kaufkleidung ebenso, bis auf wenige Ausnahmen. Ich bin mir da unschlüssig, ob es am Selbernähen oder in meinem Fall am Alter liegt. Mit kurz vor 50 habe ich schon soviel ausprobiert, dass mich vieles nicht mehr reizt. Außerdem passen mir die Kaufkleider in der Regel nicht, das ist also sowieso unattraktiv. Bei Hosen sieht es ganz anders aus, da finde ich immer gut passende, dementsprechend bin ich im Hosennähen nicht besonders fortgeschritten .
LöschenDas Outfit ist perfekt für dich. Tolle Fotos.
AntwortenLöschenViele Grüße
Julia
Ganz ehrlich, du beeindruckst mich immer wieder auf's Neue... ob du nun Kopfstand machst oder was auch immer... ich kann nur staunen.
AntwortenLöschenSehr, sehr cool das Outfit! :)
Liebe Grüße
Immi
Ein kurzer Faltenrock sieht ja schnell girlymäßig aus, aber bei deiner Kombination ist das nicht der Fall. Gefällt mir sehr gut, deine Kombination Ton in Ton und ein gut sitzender T-shirt-Schnitt ist Gold wert.
AntwortenLöschenLG Susanne
Wow, du bist so vielseitig! Den zweiten Satz mußte ich gerade zwei mal lesen! ;)
AntwortenLöschenDie Stiefel finde ich super!
LG,
Kasia
Cooooooooooooooooooooooooooooool!
AntwortenLöschenEin unpraktischer Steh-Rock als Konzertkleidung ist doch genau richtig! Und das Shirt sitzt super. Könntest du bei Gelegenheit vielleicht mal am Schnitt zeigen, wie der Ärmelsaum gerundet ist? Ich kann es mir nicht so richtig vorstellen...
Gruß, Petra
Du siehst unglaublich "verschärft" aus. Gratulation zu diesem umwerfenden Outfit. Die Fotos mit Instrument machen richtig Laune auf Konzert!
AntwortenLöschenIch kann mich auch noch gut an den Hype um diese Designerkollektionen erinnern, habe auch ein paar Teile ergattern können (nicht K.L. aber aus den nachfolgenden). Habe auch den Eindruck, dass sich das (für mich auf jeden Fall) mittlerweile alles sehr abgekühlt hat. Und frage mich auch, ob das ein allgemeiner Trend ist oder ob es am Alter oder am Selbermachenkönnen liegt. Auf jeden Fall waren mir Umkleidekabinen von jeher ein Graus und das wird nicht besser!!!
Deshalb finde ich auch das Shirtnähen so unglaublich erleichternd. Ich kaufe lieber Stoff als mich durch Bekleidungsgeschäfte zu kämpfen auf der Jagd nach einem gut sitzenden Shirt. ich habe auch "meinen" Schnitt gefunden bzw. optimiere ihn stetig weiter, Das Shirtnähen geht mir auch so nebenbei von der Hand. Da stört mich auch dieses Akkordnähen überhaupt nicht. Ich habe jedesmal konkret ein Erfolgserlebnis und erfreue mich an der Zeit, die ich nicht hektisch in lauten Geschäften verbringen musste.
LG
Wiebke
oh, wie cool! bei dem Konzert wär ich zu gern dabei!
AntwortenLöschenMich ärgert auch zunehmend die Verarbeitung bei Kaufkleidung. Wenn man selber näht, wird der Blick wohl automatisch kritischer ... und wenn ich es selber besser machen kann, wozu dann Kompromisse eingehen? Liebe Grüße und viel Spass beim Konzert! Zuzsa