Dabei bin ich auf Gifhorn gestoßen, eine Kapuzentunika, die auch als Kleid genäht werden kann.
Ein Kapuzenkleid steht schon lange auf meiner Wunschliste, nur habe ich bis jetzt noch keins gefunden, bei dem mir die Kapuzenlösung gefällt.
Die angeschnittenen Kapuze von Gifhorn finde ich genial, bei angenähten Kapuzen ist so entsetzlich viel Stoff in der Mitte des Ausschnitts zu verwalten.
Wenn sie, wie in diesem Schnitt konstruiert, am Vorderteil integriert ist, fällt eine Naht und somit das versäubern von zwei Stoffkanten weg.
Klasse!
Beflügelt von meinen Marly-Endorphinen habe ich mir also den Schnitt bestellt.
An dieser Stelle möchte ich den Service der Schnittquelle preisen, der Schnitt war am nächste Tag da, und zwar ohne Vorkasse.
Ich weiß, dass Vorkasse bei Internetbestellungen üblich ist und kann die Gründe dafür auch nachvollziehen, nur entspricht Vorkasse eigentlich nicht den kaufmännischen Regeln. Da gilt "Erst die Ware, dann das Geld", Vorkasse wird nur in Ausnahmefällen von Kunden erhoben, die schon durch ihre Zahlungsunwilligkeit aufgefallen sind.
Ich kann bei der Anonymität der Netzkäufe verstehen, warum sich Versender mit Vorkasse absichern, umso mehr freue ich mich aber über so rühmliche Ausnahmen, wie die Praxis der Schnittquelle.
Da werde ich als geschätzte Kundin behandelt und muß mich nicht erst als seriös erweisen.
Schönes Gefühl.
Die Fertigstellung des Kleides war ein Sausen. Der Schnitt ist ein Eingrößen-Schnitt, somit konnte ich mir das nervige Kopieren sparen, einfach ausschneiden und fertig ist die Vorlage.
Weil ich so abenteuerlustig war, habe ich kein Probekleid genäht.
Als Schnellnäherin habe ich sowieso Platzmangel in meinem Kleiderschrank, da war mir nicht nach noch einem weiteren mittelmäßig geliebten Kleid.
Außerdem hatte ich diesen rot-beigen Tweed aus dem letzten Fabrikverkauf, der perfekt zu dem Schnitt passte.
Risiko, da es sich um einen Webstoff handelt und die verzeihen ja Passformprobleme weniger als Strickstoffe.
Da Gifhorn nur aus 3 Schnitteilen besteht, also Rückenteil und 2 Vorderteilen und auch lediglich 4 Längsabnäher hat, war es ratzfatz genäht.
Meine Risikobereitschaft wurde belohnt, ich bin begeistert vom Ergebnis. Herausgekommen ist ein locker fallendes Kleid, das eine schöne Figur macht.
Ein tolles Alltagskleid, dass ich seit ich es besitze häufig anziehe.
Natürlich kann es auch ausgeführt werden, ich könnte es mir sogar aus einem festlichen Stoff vorstellen. Ich flirte mit der Idee es aus meinem scharzen Spitzenstoff mit langen Ärmeln zu nähen.
Kapuzen finde ich ja cool und die Idee einen feinen Stoff mit diesem sportlichen Detail zu kontrastieren gefällt mir ganz gut.