Montag, 6. Januar 2014

Nähen 2013







Mein Liebling 2013 ist ein Alltagsheld geworden, letztes Jahr war für mich aber ein produktives Nähjahr. Ich habe viel genäht, vor allem Kleider. Sicherlich war es für mich auch eine Zeit, wo ich eine Menge neu entdeckt habe. Es gab viele neue Schnitte von kleinen Independent Firmen, die mich gereizt haben. Die Hemmschwelle diese in der Regel etwa kostspieligeren Schnitte zu erwerben habe ist für mich deutlich geringer geworden.
Das liegt unter anderem auch daran, dass mir die Burda-Schnitte nicht passen, die Anpassungen die ich bei Burda vornehmen müßte sind mir zu kompliziert.
Ich bin mit meinen 1,60 Meter zu kurz für viele Schnittanbieter, mein relativ kurzer Oberkörper gepaart mit einer geringen Körbchengröße sind oft die Ursache für viel überschüssigen Stoff an den entworfenen Oberteilen.
So bin ich immer auf der Suche nach Schnittanbietern, deren Entwürfe keine Anpassungsorgien verlangen. Einige Independent-Labels erfüllen diese Voraussetzung.
Ein weitere Aspekt ist, das ich gerne kleine Firmen unterstütze, da geht soviel Herzblut in den Entwurf, dass ich mich sehr wohlwollend an die Umsetzung dieser Schnitte mache.
Ich bin bei einigen Labels auch fündig geworden, so erwarte ich die neuen Entwürfe von Deer and Doe, By Hand London, Maria Denmark, Grainline und Colette ungeduldig und hoffe, dass sie mir gefallen. Auch das viel diskutierte Gertie-Buch macht mir viel Freude, das Wiggle-Dress und das Suit-jacket sind regelmässig getragene Kleidungsstücke, die mir gut passen. Auch 2014 möchte ich weitere unabhängige Schnittanbieter testen, da gibt es noch einige Entwürfe, die mir gut gefallen.

Und jetzt die Übersicht 2013


Januar

Top:

                    

                                                                                                            
Simplicity 7051 aus Walk.
Die Farbe ist perfekt für ich und der Schnitt steht mir hervorragend, so trage ich dieses Kleid sehr gerne.

Flop:

   

New Look 6000 aus grauem Wolljersey.
Meine modifizierte Umsetzung des legendären Dodo-Kleides, ebenfalls mit Raffungen an der Seite nur eben nicht der Burda-Schnitt und kein Wasserfallausschnitt.
Nachdem ich das Kleid fertig hatte, habe ich es oft getragen, weil ich dachte wir werden noch Freundinnen, hat aber nicht geklappt. dieses grau steht mir nicht und die Faltenpartie ist mir nicht besonders gut gelungen. Ich denke ich habe sie zu weit zugenäht, dadurch entsteht dieses platte panel an der Seite. Die Stoffwahl war nicht besonders glücklich, der Stoff ist einfach zu weich für diesen Schnitt.




Februar
Top:
  

Nina Cardigan von Style Arc aus Merinojersey

Grosse Liebe, diesen Cardigan trage ich gerne und regelmässig und er hat auch schon einige Geschwister bekommen.




Suit Jacket von Gertie aus Walk.
Auch große Liebe, wenn das Wetter es zulässt ist die Jacke meine erste Wahl. Beim Stoffkauf suche ich seitdem den perfekten himbeerfarbenen Stoff, um eine zweites Suit Jacket zu nähen.

Flop:



Beignet von Colette
Das Bild kann ich ja fast ohne Worte einstellen. Einer meiner vielen Versuche einen Rock zu finden den ich gerne trage. Sicherlich soll der Rock an der Taille nicht abstehen und auch an den Hüften schöner fallen. Ich habe Beignet mehrfach aus ganz verschiedenen Stoffen genäht, keiner ist tragbar geworden.


März
Top:




Mellow Sweater aus Alpaka
Und wieder ein Alltagsheld, dieser Pullover hat mich über den nicht endend wollenden, eiskalten Winter, der letztes Jahr bis zum Juni dauerte, ausgiebige Kuschelmomente beschert.
Obwohl ich ihn sehr mag, würde es mir nichts ausmachen den diesen Winter weiter im Schrank zu lassen.

Flop:

   

McCalls 4769 aka das Dreckskleid

Selten habe ich mich in einem Kleid so besch... gefühlt wie in dieser speziellen Ausführung des Dreckskleides.
Das liegt hier nicht an Nähproblemen oder Fehlern, nur ICH BIN DAS NICHT.
Ein sehr emotionales Kleid,dank der fantastischen Bloggeinnengemeinde hat es jetzt ein neues zu Hause gefunden, wo es geschätzt wird.

April
Top:

   

Laurel von Colette aus Wolle 
Dieser Schnitt hat sich zu einem meiner Lieblingsschnitte entwickelt. Einfach ein tolles Kleid. Die Schnitte von Colette zeichnen sich bei mir durch eine gewisse Unbeständigkeit aus, so habe ich mit Laurel Traumkleider aber auch ziemliche reinfälle genäht. Und ich verstehe einfach nicht woran das liegt, da kann ich nämlich keine nachvollziehbaren Ursachen feststellen.
Bleibt mir nur, das einfach so hinzunehmen. Jedes Laurel ist ein Überraschungspaket.


 

Elisalex aus Romanit

Wir hatten keinen leichten Beginn, nach etwas Praxis gehört hat aber auch Elisalex viele Schwestern bekommen.






Gerties Wiggle Dress aus Romanit

Ich bin eindeutig polygam, jedenfalls bei meiner Kleiderliebe. Auch dieses Kleid gehört zu meinen Allzeitfavoriten.
Gemeinsam ist all meinen Bildern aus dem April, dass sie den gezeigten Kleidern nicht gerecht werden. Ich glaube da zeigt sich die schlechte Stimmung nach 5 Monaten Kälte ohne einen einzigen Sonnenstrahl.
Deshalb hier noch ein Bild aus dem September vom Wiggle Dress, damit verständlich wird, warum ich es so gerne trage.

 

Flop:

Mein erster abgebrochener Sew-Along, das Himmelfahrtskommando mit meinem Frühlingsmantel.
Da hängen die Trümmer genau so wie hier gezeigt im Kleiderschrank, das wird auch erstmal so bleiben

Mai
Top:



Wieder ein Wiggle Dress aus Baumwolle mit Elasthan.
Ein absolutes Lieblingskleid, den Stoff finde ich wundervoll, durch den Elasthananteil ist das Kleid superbequem und ich fühle mich besonders schön darin. Mema nennt es mein Starkleid und recht hat sie.

Flop:



  

Frei improvisiertes Robe Bleuet aus wunderschöner Stenzo Baumwolle.
An diesem Schnitt habe ich mir eine blutige Nase geholt. Zigmal genäht und kein einziges der Kleider hat ein tragbares Ergebnis gebracht. ich hätte gerne ein Kleid mit Prinzessnähten und einem nach unten ausgestellen Rock, nur leider sind die Linien der Robe Bleuet nicht mit meinen Körperformen kompatibel. Kann auch sein, dass mir die nötigen Fertigkeiten beim Anpassen fehlen, jedenfalls ist mir kein Robe Bleuet gelungen.
Das gezeigte Modell habe ich so lange enger gemacht, dass ich darin nicht ordentlich atmen kann. Wenn ich es trage besteht die akute Gefahr, dass ich anmutig zu Boden sinke und das Riechsalz gereicht werden muss.

Der Mai war für mich ein toller Monat.
Erstens bin ich in die USA gereist und habe nette Menschen besucht. Und ich habe am MeMadeMay13 teilgenommen Jeden Tag habe ich meine Kleidung auf meinem Flickr-Fotostream eingestellt und mit den vielen Teilnehmerinnen weltweit geteilt.
Mir hat das viel Freude gemacht, ich hätte nicht gedacht, dass sich dadurch eine so große Verbundenheit mit den anderen Teilnehmerinnen ergibt. Am MMM14 möchte ich auf jeden Fall wieder teilnehmen. Spannend wird dieses Mal,  wie sich das tägliche Fotografieren gestaltet, da ich nicht die Hälfte der Zeit mit meinem Lieblingsfotografen im Urlaub bin.


Im Juni ist nicht entstanden, dass in Top oder Flop sortiert werden kann. Ein bisschen Ausprobieren von Knip-Schnitten, ein paar kleine Oberteile oder Jerseyröcke aber eben nichts was das Herz bewegt.

Juli
Top:


 
  Lieblingssommerkleid, Robe Belladone.






In meinem Herzen ist viel Platz, noch ein Lieblingssommerkleid.
Parfait aus Blütenbaumwolle.

Emotionaler Liebling:

  

Portrait Blouse für den Abiball von Sohn 4

Flop:

 

Robe Bleuet, schade um den schönen Stoff.

August
Im August habe ich meinen Sommerkleidern Portugal gezeigt.
Und dann war noch Zeit für eine ganz tolle Aktion. Mit Mema und Frau Knopf habe ich mich getroffen und jede hat ihr persönliches Hawthorn genäht
Hier und hier ausführlich nachzulesen.

3 Frauen, 1 Kleid

  

September
Top:




Patternhack Edith von Maria Denmark.
Ich hätte gerne Wetter für kurze Ärmel und noch das ein oder andere gepunktete Kleid.

 

Und weil es so schön ist, das Wiggle Dress museal.

Oktober
Top:

 



  


 

Aubepine, Aubepine und Aubepine.


Flop:

 

Das schwarze Belladone ist aus einem miesen Knitterstoff genäht. Inzwischen habe ich es entsorgt, weil das Kleid immer so aussah, als wäre mein Bügeleisen kaputt.
Überhaupt scheint ein Fluch über meinen schwarzen Kleidern zu liegen, die wollen einfach nicht gelingen.
Wenn ich jetzt die Bilder sehe, gefällt mir die Idee ein langärmeliges Belladone zu nähen wieder ganz gut.
So ein Kleid könnte ich doch gut gebrauchen, vielleicht nehme ich dann eben keinen schwarzen Stoff.

November
Top:


  

Elisalex mit alltagstauglichem Ausschnitt. 
Bin ich froh, dass die Änderung des Ausschnitts gelungen ist. So ist Elisalex ein entzückendes Alltagskleid geworden.
Ein weiterer Schnitt der jederzeit rausgeholt werden kann und sicher ein tolles Kleid wird.


Nico- Sweater von Named Patterns


 


Der Pulli ist Teil meines Beitrags zum KSA, nicht dass der Rock ein Glanzstück wäre, geschweige denn mein Kostüm, aber so richtig nachhaltig geärgert habe ich mich über den Pullover.
Den Schnitt finde ich wirklich Mist, ganz hoch geschnittene Ärmel. Das bedeutet der Pullover zieht sich bei jeder Bewegung hoch.
Er hat auch keine schöne Form, sondern sieht einfach sackig aus.
Wenn ich Nico sehe werde ich gleich wieder motzig. Ich hatte mir das Ergebnis so schön ausgemalt.


Dezember
Top:



Gifhorn aus halbrotem Tweed.
Vielleicht liegt es am mangelnden Abstand aber meine im Dezember entstandenen Kleider finde ich alle wunderbar.
Mein Gifhorn ist aber das am häufigsten getragene.

Mein sentimentalstes Kleid ist mein Bräutigams-Mutter-Kleid.




Als Weihnachtskleid habe ich es allerdings nicht getragen, weil es dafür einfach zu warm war.
Macht mir aber nichts, wenn die ganz warmen Kleider im Schrank hängen, ich freue mich lieber an menschenfreundlichen Temperaturen.



Das war mein Nähjahr 2013.
Das neue Jahr fing schon vielversprechend, die ersten produkte warten auf willige Fotografen.
Vielen dank an alle, die hier lesen und kommentieren, ohne euch hätte ich nicht mal halb so viel Spass.



6 Kommentare:

  1. Also, Deine sehr schöne und ausführliche Kleiderübersicht wird meine Inspirationsquelle sein. Danke!!
    Am besten gefällt mir das groß gepunktete September-Kleid!!! Dicht gefolgt von den Dezember-Kleidern.
    viele Grüsse, Birgit

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  2. Wow was für ein Rückblick und Überblick. Wenn ich den in Ruhe angeschaut hab mit allen links etc habe ich genügend Ideen fürs Kommende Jahr. Vielen Dank!! Da sind wirklich tolle Kleider bei.
    LG und bis Freitag
    Karin

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  3. Ach, ist das beruhigend, dass auch mal was daneben gehen darf. Bisher ist das immer noch mein Bremsklotz am Bein, dass ich immer Angst habe, dass es nichts wird oder das mir dann um den Stoff leid ist, aber wenn es selbst einer so routinierten Schneiderin wie dir mal passieren kann, dass etwas schief geht - oh, da werde ich gleich morgen mein Glück versuchen!

    Vielen Dank!
    Regina

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  4. Ui, was warst du produktiv! Und wie schön, das September-Kleid nochmals zu sehen. Das wäre mein all time favorite.
    Ich mag deinen Look sehr gerne (wenn du dich nicht gerade in rosengemusterte Hemdblusenkleider schmeißt...) Auch den pinkfarbenen Pullover finde ich optisch gar nicht so übel - schade, wenn er unbequem ist.
    Ich freu mich, auch im neuen Jahr bei dir zugucken zu können...

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  5. Liebe Claudia, du nähst einfach so wunderschöne Kleider. Ich bin jedes Mal wieder begeistert. Du bist experimentierfreudig was Schnitte und Stoffe angeht und was dabei herauskommt, sind immer ganz besondere Kleider, die zudem auch noch ein für mich wichtiges Kriterium erfüllen: sie sind bequem und alltagstauglich. Ich mag deinen Stil sehr!
    Ich freue mich auf Freitag!
    LG Rita

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  6. Was für ein wunderschöner Jahresrückblick.
    Mein Lieblingsbild ist ja das vom Mai. Vielleicht weil es einfach so herrlich entspannt und ganz und gar vollkommen aussieht, auch wenn man ausnahmsweise vom Kleid nicht soviel sieht.
    Dein Nico ging irgendwie an mir vorrüber, ob ich mich zuwenig für Kostüme interessiert hab... sieht eigentlich sehr gut aus, sehr schade dass Du nicht zufrieden ist, der Pullover liegt hier auch schon zugeschnitten und wartet ... jetzt vermutlich noch länger ;-)
    Ich freu mich auf viele neue "bunte" Kleider von Dir!
    lieber Gruß
    Elke

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Ich freue mich sehr über eure Kommentare.