Montag, 30. November 2015
Winterjacken Sewalong Finale-Clare von Closet Case Files
Ich habe ein Mantel Trauma.
So ein Mantel ist ein komplexes Nähprojekt, bei dem viel schiefgehen kann. Bei meinen Mänteln und Jacken ist da schon ein Menge schief gegangen.
Klar gehört es zum Nähen dazu, dass nicht jedes Projekt gelingt und ich bin eigentlich relativ gelassen, wenn ich Teile für die Tonne produziere.
Da ich mit den Händen lerne, kann ich ganz gut Untragbares entsorgen. Dann versuche ich es nochmal, das hat mir viel Sicherheit bei Stoff-und Schnittwahl gebracht.
Nur die Praxis hat es mir ermöglicht neue Techniken zu lernen.
Beim Musizieren ist es genau so, es nützt mir nichts zu wissen, wie ich ein Stück spiele, ich muss es immer wieder üben, damit es gut klingt.
Bei der Mantelnäherei war ich aber gerade an einem Punkt angekommen, dass ich überhaupt keine Motivation hatte, mich weiter daran zu versuchen.
Auch das kenne ich vom Musik machen, manche Stücke lege ich besser zur Seite, weil sie aus unerfindlichen Gründen einfach nicht besser werden wollen.
Und dann, in meinem Urlaub, der Verschnaufpause vor dem Weihnachtsgeschäft, erschien Clare von Closet Case Files.
Heather Lou aka Closet Case Files hat die Ginger Jeans entworfen.
Seit ich Ginger genäht habe, ist Hosennähen ein sausen für mich. Vielleicht kann Mantelnähen auch seinen Schrecken verlieren, wenn ich einen Schnitt und eine gute Anleitung aus vertrauenswürdiger Quelle habe?
Das waren meine ersten Gedanken, als ich gesehen habe, dass es diesen Schnitt gibt.
Heather Lou beschreibt den Schnitt als ein anfängertaugliches Projekt und einen guten Einstieg ins Mantelnähen, da keine schwierigen Techniken benötigt werden.
Zufällig hatte ich einen guten Mantel- Testsoff im Schrank. Schwarze Baumwolle, von innen angerauht, günstig genug, um zur Not abgeschrieben zu werden aber auch schön genug, um Sorgfalt in das Projekt zu investieren.
Ich habe mich für die längere Version mit dem Reißverschluss und den Pattentaschen entschieden, allerdings mit langen Ärmeln.
Meine Hoffnungen haben sich erfüllt, Clare war problemlos zu nähen. Mäntel sind kein Sausen, aber dieser hier war eine Fahrt mit Rückenwind.
Ganz besonders stolz bin ich auf das Futter. Das war bisher der größte Schwachpunkt bei meinen Mantelversuchen, irgendwas zuppelte immer. In meinem Mantel vom letzten Jahr hängt das Futter im Mantel, weil es sonst Beulenpest am Saum gibt.
Bei meinen Jacken habe ich einen Beleg aus Aussenstoff an den Saum genäht, damit das Futter nicht unten rauskriecht.
Ein komplett an den Aussenmantel angenähtes Futter mit möglichst wenig Handnähten schien mir ein unerreichbares Ziel.
Voila, hier ist es .
Futter komplett verstürzt, ganz und gar mit der Maschine angenäht, sogar die Wendeöffnung am Ärmel habe ich mit der Nähmaschine geschlossen.
Das war ein Näherfolg, da hätte ich gerne einen Ausrufer durch die Stadt geschickt, der immer wieder meinen Triumph verkündet.
Ausrufer gibt es nicht, so habe ich meine Begeisterung ins MMM Team getragen und abgesprochen, dass ich meine Clare beim Finale verlinken kann, obwohl ich am Sewalong nicht teilgenommen habe.
Um Lucy zu zitieren,"ein faltenfreies Futter muss gefeiert werden".
Danke, danke, danke an Lucy und Karin für den Winterjacken Sewalong.
Und hier sind noch viel mehr tolle Mäntel und Jacken zu bestaunen.
Mittwoch, 25. November 2015
MMM 25.11.15- Hollyburn und neue Schuhe
Könnte ich nicht nähen, würde ich nicht bloggen, könnte ich mich nicht so anziehen, wie ich es hier zeige.
Mein Rock ist ein Hollyburn, den ich irgendwann schon einmal gezeigt habe. Das Material ist ein schwarzes in Rauten abgestepptes Kunstleder.
So habe ich einen warmen Winterrock, der nicht knittert, radtauglich ist und sogar bei leichtem Regen Schutzfunktion hat.
Hätte ich nicht bei der Annäherung im Januar in Bielefeld Yvonnes traumhaften Rock gesehen, wäre ich wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, mir aus dem Material eine weiten Rock zu nähen.
Zu kaufen gibt es so einen oder auch nur einen ähnlichen Rock nicht, jedenfalls nicht in meiner Größe oder in zu einem Preis, den ich bereit wäre zu zahlen.
Falls es in Bekleidungsgeschäften überhaupt Röcke gibt, sind das in der Regel kurze schmale Modelle.
Für mich oder vielleicht liegt es an meinem Körperbau, war es immer schwierig Röcke zu kaufen, die sich gut tragen lassen.
Zu lang, zu eng an der Taille, der Rock dreht sich in der Bewegung um den Körper. Da habe ich lieber zu Hosen gegriffen, die können sich nicht drehen und lassen sich mit einem Gürtel befestigen.
Tja, das ist vorbei. Ich kann mir jeden Rock nähen, der mir gerade in den Sinn kommt.
Zu meinen ganz großen Freuden bei der textilen Selbstversorgung gehört die Tatsache, dass ich meine Unterkleidung maßschneidern kann.
Es ist wunderbar gut sitzendende, nicht rutschende Unterwäsche zu besitzen.
Mein Allzeit-Favorit ist das Birgitte Shirt von Maria Denmark. Neu entdeckt habe ich die Taillenslips, die halten bei Kälte die Nierchen schön warm, meine Vorlage ist Dakota von Seamwork, das ich oben ca 5 cm gekürzt habe.
Sehr gerne trage ich den Boylston Bra von Orange Lingerie, die breiten Träger sind unglaublich komfortabel.
Vor dem Bloggerinnentreffen in Köln, war ich der festen Überzeugung, dass Schuhe mit hohen Absätzen in meinem Leben keinen Platz haben.
Danke an meine Schuhpatinnen Alle Wünsche werden wahr, dasbürofürschönedinge,Kleidermanie und Kreuzberger Nähte.
Alle vier sind überzeugte Hackenträgerinnen, ich durfte sie bewundern und von einigen die Schuhe anprobieren, um das Lebensgefühl weiter oben anzutesten.
Letzte Woche begegnete mir dann dieses Paar gut sitzende, "bequeme" , günstige Paar Schuhe. Absatzschuhe ermöglichen mir, eine ganz andere Facette meiner Persönlichkeit zu leben. Tatsächlich fühle ich mich verwandelt. Das liegt zum Teil an der anderen Perspektive, die Welt sieht von oben tatsächlich anders aus. Weiterhin bewegt sich frau einfach anders mit Absätzen, mir macht das Spass.
Ich habe diese Schuhe auch zur Arbeit getragen, das geht nicht für den ganzen Tag, aber ich nehme dann einfach Wechselschuhe mit.
An den ganz langen Tagen, wenn ich 9 Stunden auf den Füßen bin habe ich auch immer verschiedene Schuhe dabei, da sind die Füße einfach platt und jede Abwechslung bringt Linderung.
Beim Me Made Mittwoch begrüßt uns heute Monika in einem traumschönen Wickelkleid.
Montag, 23. November 2015
WKSA 2015- 2. Teil Schnitt und Stoff
Meine Entscheidung steht.
Ich habe den Samt, den ich erst im Geschäft liegen lassen habe bekommen. Meine Traumfarbe dunkelgrün gab es nicht, dafür aber klassisches Schwarz.
Wie ihr seht, lässt sich schwarzer Samt ungeheuer aussagekräftig fotografieren, der Stoff schluckt einfach jeden Lichtstrahl.
Der Samt ist von, für Samt, eher leichten Qualität und hat einen ordentlichen Elasthananteil. Es ist ein Baumwollsamt, der sich problemlos in der Waschmaschine waschen lässt und auch bügeln ist kein Problem.
Habe ich alles schon getestet.
Ich werde daraus eine Thurlow Trousers nähen, diesmal mit etwas schmaleren Beinen.
Da die Hose bei mir sehr lässig ausfällt habe ich bei beiden Beinen ca 3cm Weite herausgenommen. Bei dem stretchigen Stoff, müsste sie dann immer noch komfortabel sitzen.
Die Hose habe ich bereits gestern zugeschnitten, da ich so neugierig auf das Ergebnis bin .
Immer wieder habe ich überlegt, ob meine Weihnachtskleidungspläne nicht zu wenig ambitioniert sind.
Zumindest die Hose ist nähtechnisch ein Sausen. Schnitt erprobt, freundlicher Stoff, schnell herzustellen.
Wenn ich mich unterfordert fühle kann ich ja den Jacquard Stoff noch zu einer Alternativhose vernähen.
Da denke ich an eine schmale Anzughose.
Was wäre Weihnachten ohne angemessene Dessous, geplant ist ein Boylston Bra von Orange Lingerie aus der schwarzen Blumenspitze unterlegt mit mit rotem Lingeriestoff.
Den Schnitt habe ich bereits getestet und bin begeistert, passt gut und trägt sich sehr gemütlich.
Bei dem Glitzerstrick bin ich immer noch nicht entschieden. Zumindest wird es kein Kleid, dafür ist der Stoff einfach zu weich.
Mein derzeitiger Schnittfavorit ist das DaytoNight Drape Top von Maria Denmark. Den Schnitt kenne ich schon. Der Wasserfallkragen gefällt mit gut, das Shirt geht auch langärmlig un eine lange Strickjacke lässt sich auch gut dazu kombinieren.
Weitere Möglichkeiten sind
- Linden Sweatshirt von Grainline mit der Kapuze von Frau Toni von schnittreif
-Aberdeen von Seamwork
-Blair Batwing Shirt von Named
-Renfrew von Sewaholic
-Marthe von Republique du Chiffon
Irgendwann wird sich da ein Favorit herauskristallisieren. Vielleicht brauche ich erstmal die Hose, um mir klarer zu werden, welches Oberteil ich dazu möchte.
Und hier geht es zu den anderen Weihnachtskleidplanerinnen auf dem Me Made Mittwoch Blog
Samstag, 21. November 2015
Vivienne Westwood Sewalong- Finale
Das große Defileé, roter Teppich oder karierter Läufer. Ich bin so glücklich und stolz! ( und kann sogar schon ein paar Schritte auf den Schuhen laufen)!
Herzlich willkommen zum Finale, des Vivienne Westwood Sewalongs.
Für die Abschlusspräsentation habe ich mich mit dasbürofürschönedinge, meiner liebsten Mitsewalongerin zum Fotoshooting getroffen.
Ich werde meine Westwood inspirierte Kleidung vorstellen, also immer die Hälfte des Bildes.
Zur besseren Orientierung, ich bin die kleinere Frau von beiden.
Ich bin als Vertretung relativ spontan in diesen Sewalong eingestiegen. So habe ich mich zu Beginn erstmal intensiv über Vivienne Westwood informiert.
Die Recherche hat mir viel Spass gemacht und vor allem die Bildersuche war ungeheuer inspirierend.
Bei der Fülle an Möglichkeiten, die Westwoods Mode bietet, wusste ich schnell, dass es wichtig war, mir ein Leitthema zu suchen.
Da ich das Hosennähen und Tragen neu oder wieder für mich entdeckt hat mich das Motto Unisex besonders interessiert.
Meine Wyome Jeans mit Blumenstickerei, inspiriert von der Blumenjeans, die auf meinem Pinterest Board zu sehen ist, habe ich beim Nähkränzchen im Oktober fertiggenäht.
Wir hatten viel Spass beim gemeinsamen Fototermin. Da kann es schon mal sein, dass leider kein wirklich repräsentatives Bild von der Stickerei entsteht.
Mein Sohn hat die Blumen gezeichnet, die ich dann mit Dreifach-Geradstich und Garn der Stärke 80 nachgestickt habe, vor dem Zusammennähen übrigens.
Das ging problemlos und erstaunlich schnell, ich kann mir gut vorstellen diese Garnmalerei zu wiederholen.
Die Jeans ist nach dem Schnitt Wyome Boyfriend Jeans von Named, ein bewährter Schnitt für mich.
Weil ich Erfolge gerne wiederhole habe ich mir eine graue Nadelstreifenhose nach Wyome genäht. Die Idee den klassischen Wollstoff als lässige Boyfriend Jeans zu verarbeiten fand ich ziemlich cool.
Ich finde die Hose sieht auch sehr cool aus. Nur ist sie, wie ich schon berichtet habe, untragbar.
Im Aussenstoff sind Metallfäden verwebt, die sogar durchs Futter grauenhaft kratzen.
Besonders gut gefällt mir dazu auch das geliehene Jackett von Sybille.
Ich brauche also neuen Nadelstreifenstoff und eine Jackettfee.
In meinem Westwood Stoffstapel befanden sich , aus naheliegenden Gründen, einige Karostoffe.
Davon habe ich aber nur einen vernäht, für die anderen beiden fiel mir kein wirklich überzeugender Schnitt ein.
Das Muster hat mich an den faded Tartan von Westwood erinnert.
Genäht habe ich die Saiph Tunic von Papercut Patterns.
Gut, dass ich mir die Arbeit gespart habe. Die Wolle kratzt auch und trotz des Zuschnitts im schrägen Fadenlauf sitzt das Kleid im Rücken unangenehm.
Könnte von hinten auch besser aussehen, sowohl Musterzuschnitt und Sitz haben noch Verbesserungspotential.
Den Schnitt hatte ich vor einiger Zeit auch mit dem kleinen Tellerrock genäht, das wurde sehr schnell entsorgt.
Diese Saiph Tunic gehört auch in die Kategorie "Lernerfahrung".
Mir macht das nichts aus, das gehört für mich zum Nähen dazu. Ich mag es neue Schnitte, andere Silhouetten auszuprobieren, da dürfen auch Fehlversuche dabei sein.
Sonst würde ich mir den Weg zu Neuentdeckungen versperren.
Die Dessousnäherei habe ich auch gerade neu entdeckt.
Dabei sind das karierte Westwood BH-Hemdchen und ein Westwood BH entstanden. Beide Teile habe ich hier genauer besprochen.
Danke an dasbürofürschönedinge , die mich mit auf die Vivienne Westwood Reise genommen hat.
Und jetzt freue ich mich auf eure Kreationen, mir hat das Lesen der Beiträge viel Spass gemacht.
Es waren so wunderbare kreative Ideen und Umsetzungen zu entdecken.
Mittwoch, 18. November 2015
MMM 18.November 2015- Thurlow Trousers und Linden Sweatshirt
Meine Köln- Gedächtnishose ist fertig.
Ich war beim Stoffeinkauf an diesem Wochenende sehr zurückhaltend. Genau 2 zu vernähenden Stoffe habe ich mir bei Alfatex gekauft.
Schließlich musste ich die 2 Meter Fleece von Stoff und Stil für mein neue Fernsehdecke den halben Tag durch Köln schleppen.
Das Muster erinnert an Kaffeebohnen, die ein klassisches Motiv auch bei Waxprints sind. Der Stoff ist ein schöner dichter Baumwolltwill mit Elasthan.
Die Hose hatte ich gestern den ganzen Tag an und sie trägt sich wunderbar.
Den Schnitt, die Thurlow Trousers von Sewaholic, habe ich letzte Woche hier schon genauer vorgestellt.
Immer wieder erstaunt es mich, wie unterschiedlich sich Stoffe verhalten.
Meine karierte Hose ist ebenfalls aus einer Baumwolle mit Stretchanteil genäht, die orange Hose ist aber deutlich weiter.
Und das obwohl ich nachträglich noch einige Zentimeter abgenäht habe.
Gut, dass ich gerne schlabberige Hosen trage.
Dazu kombiniert habe ich mein Linden Sweatshirt von Grainline aus schwarzem Wollstrick, das ich hier bereits gezeigt habe.
Mit der Länge des Linden bin ich immer noch nicht glücklich. Vielleicht ist es auch nicht die Länge, sondern das Bündchen.
Dieses Sweatshirt shoppt sich an den Hüften hoch und macht , meiner Meinung nach, eine unschöne rechteckige Silhouette.
Mir geht es immer wieder so, dass ich mich in Sweatshirts oder Pullis mit engerem Bündchen unten, wie ein eingewickeltes Bonbon fühle.
Das führt dazu, dass ich das Linden nur mit Ansage anziehe. Ich werde jetzt den Bund abtrennen und hoffe , dass es dann zu einem Teil wird, dass ich automatisch aus dem Schrank ziehe.
Der Stoff ist nämlich klasse und grundsätzlich könnte es ein Lieblingsteil werden.
Der Me Made Mittwoch wird heute angeführt von Nina in einem traumschönem Hemdblusenkleid, ebenfalls aus Erinnerungstoff.
Dienstag, 17. November 2015
Weihnachtskleid Sewalong 2015 Ideensammlung
Es ist eine schöne Tradition, dass beim Me Made Mittwoch ein Weihnachtskleid genäht wird.
Hier findet sich die Sammlung verführerischer Ideen, was frau alles so zum Fest tragen kann.
Ich habe bis jetzt noch nicht viel geguckt. mein Kopf ist noch so voll von den ganz unterschiedlichen Eindrücken des letzten Wochenendes.
Da gab es das wunderbare Bloggerinnentreffen in Köln, das ganz viel in meinem Kopf in Bewegung gesetzt hat.
Die Anschläge in Paris schockieren mich und machen mich in ihrer Wucht erstmal sprachlos.
Da tut es mir gut, mich an die konkrete Planung meiner Weihnachtskleidung zu begeben.
Eigentlich entspricht es nicht meiner Nähmentalität ein Kleid oder was auch immer ich anziehe, wochen im Voraus zu planen.
Ich bin eher Schnell- und Spontannäherin, so habe ich bei meinen bisherigen Weihnachtskleidern immer eine Herausforderung gesucht.
Entweder eine ungewohnte Silhouette, letztes Jahr war es ein Schnitt mit millionen Teilen.
Das kann dann umgesetzt werden oder eben doch nicht.
Gerade 2014 hat mich das Weihnachtsgeschäft so gestresst, dass ich mich nicht mehr auf näherische Herausforderungen einlassen konnte.
So habe ich für 2015 kein handwerkliches Schmankerl geplant, eher ein Spiel mit Proportionen.
Weil ja jedes Jahr Weihnachten ist, habe ich im Sommer diesen silbernen Strick bei einem Sonderverkauf für das Weihnachtskleid mitgenommen.
Als mir dann auch noch die Lurexstrumpfhose über den Weg lief, war mein Vorhaben in Stein gemeisselt.
Ein Lamettakleid nach dem Schnittmuster Wren von Colette mit Glitzerstrumpfhose.
Aber ich habe Zweifel
-verkrafte ich soviel Glitzer, dass ich ein Kleid aus dem Stoff möchte, ein Oberteil könnte die bessere Wahl sein.
-ist der Stoff nicht zu weich für Wren, da ginge nur eine Variante mt weitem Rock, das wäre ja noch mehr Glitzer
-ich bräuchte dann ein passendes Unterkleid, da bin ich null motiviert mir eins zu nähen
-die Strumpfhose kratzt wie die Hölle, will ich mit 2 Strumpfhosen übereinander Weihnachten feiern?
Aktuell habe ich ein irgendwie fliessendes, eventuell drapiertes Oberteil aus dem Lamettastoff vor Augen.
Es gibt in meinem Stoffschrank 2 mögliche aber noch nicht zwingende Kombistoffe dazu.
Dieser ist ein Satin mit Elasthan, den ich mir gut als schmale Hose vorstellen könnte.
Das Oberteil dazu dürfte gerne lang sein.
Den schwarzen lackstoff zeige ich seit Jahren bei verschiedenen Sewalongs, weil ich den klasse finde.
Eigentlich will ich den aber in diesem Winter zu einer exquisiten Regen-bzw. hoffentlich nicht benötigten Schneehose vernähen.
So schön der Stoff ist, hat er eine gewisse Nähe zu Plastiktüten. Das ist bei Regen draussen sehr angebracht, in geheizten Räumen weniger.
Aber ich habe noch eine Option in der Hinterhand. Vor Wochen hielt ich Samt in verschiedenen Farben in der hand und habe ihn gleich wieder weggelegt.
Mir gefielen wie gesagt die Farben und dass es Samt ist war erst beim Schauen auf die Innenseite der Stoffrolle ersichtlich.
Damals war ich ganz sicher, dass Samtkleidung für mich niemals nie in Frage kommt.
Samt ist doch altbacken und bieder.
QUATSCH!
Nastjusha von Minervas Pool ist eine der stilsichersten und anti altbackenen Frauen, die ich kenne.
Trotz der von ihr geschilderten Tücken bei der Verarbeitung des Materials bin ich von ihrer hier gezeigten Samthose total hingerissen.
Ich brauche unbedingt eine Schlaghose aus Samt, am liebsten in dunkelgrün.
Ganz sicher bin ich nicht, ob es hier auch dunkelgrünen Samt gibt. So ganz genau erinnere ich mich nicht an die vorhandenen Farben.
Der beste Ehemann der Welt fährt heute nach der Arbeit in Verl vorbei und schickt mir Bilder der Stoffauswahl, dann bringt er mir den Stoff mit.
Könnte sein, dass es eine andere Farbe wird, auf jeden Fall werde ich mir eine Samthose nähen.
Wahrscheinlich nach Thurlow von Sewaholic, den Schnitt habe ich ja getestet und für gut befunden.
Beim Oberteil bin ich noch ganz unentschieden, welchen Schnitt ich nehmen könnte.
Ich sehe die Hose mit einem locker fallenden Neckholdertop vor meinem inneren Auge. Leider lebe ich in einer zugigen Altbauwohnung, selbst wenn ich meinen ökologischen Fussabdruck ignoriere, kann ich nicht genug heizen, um im Dezember ein Neckholdertop zu tragen.
Gibt es Ideen, mit welchem Schnitt ich die Ästhetik bekomme ohne zu frieren?
Mittwoch, 11. November 2015
MMM 11.November 2015-Thurlow Trousers von Sewaholic mit Blair Batwing Shirt von Named
Trauma überwunden!
Vor ziemlich genau 2 Jahren habe ich mir den Schnitt Thurlow von Sewaholic gekauft.
Nachdem ich meine ersten Hosen mit nahtverdecktem Reißverschluss an der Seite genäht hatte, wollte ich mich an eine Hose mit "echtem" Reißverschluss vorne in der Mitte wagen.
Die Form mit dem ausgestelltem Bein gefiel mir ausgesprochen gut.
Indie Schnittmuster , vor allem aus dem englischsprachigem Raum, haben häufig besonders gut gemachte Anleitungen. Gerade die Anleitungen von Sewaholic werden immer wieder sehr gelobt.
Das schien mir ein guter Start in die Hosennäherei zu sein, Schlaghose mit guter Reißverschluss-Anleitung.
Bei dieser Anleitung kann ich das nicht sagen. Die ist hochkompliziert und ausgesprochen fehleranfällig.
Wer beim Einnähen des Reißverschlusses atmet, riskiert das der vorne sichtbar ist.
Da lobe ich mir die Vorgehensweise bei Ginger von Closet Case Files, 5 kurze Nähte, die kein millimetergenaues Arbeiten erfordern und zack ist der Reißverschluss passgenau in der Hose.
Für den Vivinne Westwood Sewalong wollte ich mir gerne ein karierte Hose nähen, mit meinen vorhandenen Stoffen war ich aber nicht hundertprozentig zufrieden.
Dies ist eine Baumwolle mit Stretch, die ich zu einem erfreulich kleinem Preis im örtlichen Stoffhandel gefunden habe.
Bis auf die Verschlußkonstruktion habe ich die Hose ohne Änderungen in Größe 2 genäht.
Na gut, die Paspeltaschen auf dem Po habe ich auch weggelassen.
Hätte ja sein können, dass die Hose Mist wird, da wäre der Aufwand dann umsonst gewesen.
So mag ich Thurlow gerne und werde den Schnitt sicher nochmal nähen.
Das Oberteil ist das Blair Batwing Shirt aus der ersten Kollektion von Named Patterns.
Von dem Schnitt gibt es viele genähte Modelle im Netz, Blair gehört sicher zu den populärsten Schnitten von Named.
Der Schnitt hat mich schon lange gereizt, ich war mir aber nie sicher, ob ein weißes Fledermausshirt bei mir funktioniert.
Bei nur 1,60 m Höhe kann das auch mal zu viel Stoff sein.
Jetzt hatte ich hier diesen schwarzen transparenten Wollstrick aus Paris liegen, der erstklassig zu der neuen Hose passt.
Ihr seht ich habe mir ein Herz gefasst und das Fledermausshirt genäht. Natürlich nicht gleich aus dem kostbarem Parisstoff.
Es gibt ein Probemodell, das auch schön geworden ist, nur der Ausschnitt ist größer.
Für das schwarze Blair habe ich den Ausschnitt verkleinert und das Shirt um ca 5 cm gekürzt.
Die Abschlüsse sind bis jetzt nur mit der Overlock abgekettelt.
Ich könnte das so lassen und zu einem Designelement erklären, nur ist dieser rohe Look nicht ganz mein Geschmack.
Auf der Fahrt zum Bloggerinnentreffen nach Köln, werde ich das Shirt noch mit der Hand säumen.
Noch mehr selbstgenähte Kleidung findet sich heute beim Me Made Mittwoch.
Mittwoch, 4. November 2015
MMM am 4.November 2015 -Esme Cardigan, Wyome Jeans von Named und Scout von Grainline
Zum heutigen Motto MMM begrüßt uns Sybille vom dasbürofürschönedinge mit ihrer neuen Jeans.
Ich habe Anfang dieses Jahres meine erste Jeans genäht.
Nach anfänglich großem Respekt vor diesem legendärem Kleidungsstück bin ich inzwischen begeisterte Jeansnäherin.
Ebenso wie Sybille sind bei mir Hosen nach den Schnitten Ginger von Closed Case Files und Wyome von Named entstanden.
Beide Schnitte mag ich gerne, sie passen mir gut und lassen Raum für Spielereien mit Beinweite, Bundhöhe und allen möglichen Absteppungsvariationen.
Eine Jeanshose ist mittlerweile ein klassisches Kleidungsstück, genau wie der schwarze Anzug, nur eben für andere Gelegenheiten.
Darum habe ich zu meiner Wyome, die ich hier zeige klassische Oberteile gewählt.
Der Esme Maxi Cardigan von Named war ja schon häufig zu sehen, jetzt habe ich endlich einen eigenen.
Meine Esme ist aus einem sehr dicken sehr dehnbarem Wollstrick. Darum habe ich die Taschen weggelassen, die würden nur furchtbar ausbeulen.
Die Bilder habe ich am Sonntag gemacht, inzwischen hat die Jacke auch Druckknöpfe. Leider war es unmöglich in den Stoff Knopflöcher zu nähen.
Das wäre mir liebe gewesen, Druckknöpfe annähen gehört eindeutig nicht zu meinen Nähfavoriten.
Weil es noch so schön warm ist, habe ich mir noch ein Scout Woven Tee von Grainline aus Leo Batist genäht.
Wie immer habe ich den Stoff für das Scout im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, damit ich die maximale Bequemlichkeit aus dem Webstoff hervorkitzele.
Die Jeans habe ich hier schon genauer vorgestellt.
Das Tolle am Selbernähen ist ja, dass jede sich ihre Kleidungsstücke genau so konfektionieren kann, wie es für sie perfekt ist.
So sind meine Jeans aus Denim mit einem hohen Stretchanteil, weil ich es bequem haben möchte.
Ich hämmere keine Nieten ein, die habe mich bei Kaufjeans so oft gestochen oder Hautirritationen hervorgerufen.
Gürtelschlaufen lasse ich ebenfalls weg. Gürtel finde ich auch unbequem, außerdem trage ich meine Oberteile immer über dem Bund, da stören vorstehende Gürtelschlaufen nur.
Allen die Lust darauf haben sich eine Jeans zu nähen, sich aber noch nicht getraut haben, lege ich nochmal den Ginger Sewalong von Closet Case Files ans Herz.
Da ist jeder Schritt genau beschrieben, zusätzlich gibt es noch viel Hintergrundwissen zum Thema Jeans.
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