Heute zeige ich
Ginger Jeans von Clost Case Files, kombiniert mit dem
Top Marthe von Republique Du Chiffon.
Heute ist
Karin von dreikah Gastgeberin beim
Me Made Mittwoch. Karin ist neu im Team und ich freue mich sehr, dass sie Lust hat unseren wöchentlichen Laufsteg für selbstgenähte Kleidung mit zu gestalten.
Das tolle Gillian Wrap Dress, dass sie uns heute zeigt, steht auch auf meiner Näh-Wunschliste.
Nur bin ich im Moment dem Hosen nähen verfallen.
Begonnen hat alles damit, dass ich unbedingt Jeans tragen wollte. Für mich sind Jeans, ähnlich wie eine Chanel-Jacke, eine klare Stilansage. Sie haben etwas ganz charakteristisches, können aber, je nach Kombination, ganz unterschiedlich wirken.
Ich habe also meine gekauften Jeans aus dem Schrank geholt und angezogen. Die erste war ungemütlich, die nächste angezogen und wegen beginnenden Bauchschmerzen wieder ausgezogen.
So ging das immer weiter. Keine einzige der Hosen, die ich hatte war angenehm zu tragen.
Das Problem war der tiefe Bund. Gekaufte Jeans hören in der Regel in der breitesten Region meines Körpers auf und wenn ich mich setze oder vornüber beuge, ergibt sich der Muffin Top Effekt.
Es entsteht eine Rolle Fleisch, die über den Bund quillt.
Das ist nicht nur unschön und deprimierend, ich bekomme davon auch Bauchschmerzen.
Meine Hosen sind übrigens nicht zu klein, wenn ich stehe ist reichlich Platz nach vorne. Manche sind nur mit Gürtel tragbar.
Ich war dann in der Stadt und habe mich durch viele Jeans probiert.
Am eklatantesten war das Schnittproblem an einer Jeans einer namhaften französischen Designerin. Ich konnte die Hose, ohne sie zu öffnen ausziehen, doch im Sitzen drückte sie entsetzlich und produzierte eine höchst unansehnliches Muffin Top.
Es gab genau eine "high waisted" Jeans, die war mir aber schlicht zu klein.
Von Closet Case Files gibt es den
Jeansschnitt Ginger der auch eine Variation mit hohem Bund enthält.
Schon letztes Jahr hat der Schnitt in der englischsprachigen Bloggerwelt Furore gemacht. Da dachte ich noch, dass ich mir Jeans nicht zutraue zu nähen und habe mich nicht besonders dafür interessiert.
Inzwischen gibt es eine Schnittmusterbesprechung von
Mema und auch die Hose von
Ottilie Wagner hat mir gut gefallen.
Ich habe Ginger in der Version B in Größe 2 genäht. Die Beine habe ich ab der der Linie zum Kürzen oder Verlängern gerade auslaufen lassen, denn ich wollte eine Röhrenjeans und keine Skinny-Jeans.
Die Hose habe ich nur mit einer einfachen Topstitchnaht in rot versehen und auch die Nieten habe ich weggelassen. Gürtelschlaufen sind auch noch nicht dran, in die würde nämlich mein Lieblingsgürtel nicht hineinpassen, weil er so breit ist.
Der verwendete Stoff hat nur einen minimalen Stretchanteil, trotzdem trägt sich die Hose sehr angenehm.
Der hohe Bund verschafft mir genau die Bequemlichkeit, die ich mir erhofft habe.
Besonders hervorheben möchte ich den Ginger-Sewalong und die hervorragende Anleitung zu diesem Schnitt. Da wurde ich nicht nur idiotensicher durch die technischenHerausforderungen, wie den zum Beispiel das Einnähen des Reißverschlusses, geleitet, sondern es gibt noch viele zusätzliche Informationen. Heather hat liebevoll zum Thema Jeans recherchiert und interessant darüber geschrieben.
Ich habe soviel Spass mit dem Schnitt gehabt, dass hier rauschhaft 3 neue Jeans entstanden sind. Jetzt habe ich noch ein Modell in Planung und war vom Jeansnähen so begeistert, dass ich sogar eine Hose für meinen jüngsten Sohn plane.
Schnitt gesucht ausgedruckt, zusammengeklebt.
Da ist mir dann deutlich geworden, wie genial Ginger konstruiert ist. Der Burda Schnitt für Männer ist bei der Reißverschlußlösung viel komplizierter, auch die Taschen sind dabei deutlich frickeliger.
Mir war überhaupt nicht klar, wie verschieden so ein klassischer Schnitt konstruiert sein kann.
Ich bin sehr froh, dass ich meinen ersten Jeansversuch mit Ginger gemacht habe.
Wer Lust hat eine Jeans zu nähen, ist mit diesem Schnitt gut beraten