Ich bin beseelt zurück aus Köln vom Bloggerinnentreffen und jetzt kommt, mit ein wenig Verspätung, meine Planung zum WKSA 2017.
Beim MMM haben sich schon über 50 Teilnehmerinnen versammelt, die ihre Festtagskleidung vorstellen. So viele spannende Projekte, das macht viel Freude , sich durchzuklicken.
Mir fehlt häufig der lange Atem, der für einen Sewalong über mehrere Wochen notwendig ist. Außerdem neige ich dazu, Projekte spontan zu ändern, weil mir meine neue Idee noch besser gefällt.
Als Mitveranstalterin geht das natürlich nicht, also habe ich nach einem Projekt gesucht, das auch einen langen Atem braucht.
Die Wahl fiel auf einen klassischen Blazer.
Einerseits hat es in letzter Zeit immer mal Momente gegeben, da hätte ich gerne einen Blazer angezogen und zusätzlich ist ein Blazer ein klassisches Werkstück mit Techniken, die ich gerne üben möchte.
Einen Reverskragen habe ich schon das ein oder andere Mal genäht, mehr Praxis schadet aber nie.
Pattentaschen habe ich auch schon gemacht, davor habe ich aber immer wieder Respekt. Schlitze in Mäntel oder Jacken vermeide ich üblicherweise, einfach weil ich sie nicht gut kann.
Ich habe aber festgestellt, dass viele vermeintliche Hürden kleiner werden, wenn ich sie immer wieder übe.
Darum stelle ich mich mit dem Blazer einigen meiner Herausforderungen.
Als Schnitt werde ich das Saler Jacket von Pauline Alice verwenden. Die Schnitte von Pauline Alice sind sehr gut gemacht und passen mir in der Regel, schließlich ist ein Jacket so komplex, da möchte ich nicht noch lange an der Passform herumdoktern müssen.
Zu dem Blazer werde ich eine Hose und ein Oberteil nähen.
Die Hose wird Bruges von Orageuse, Probehose habe ich schon genäht, getragen und für gut befunden.
Als Oberteil habe ich eine abgewandelte Agate von Named Clothing geplant.
Mit Agate ging es mir so, wie es mir immer wieder mit den Schnitten von Named geht. Ich fand das Kleid eigentlich potthäßlich, aber es kreiste immer in meinem Kopf herum.
Ich habe es schließlich genäht, ein wenig modifiziert, um es meinen Bedürfnissen anzupassen und jetzt finde ich den Schnitt richtig klasse.
Die Inspirationen für mein Weihnachtsagate kommen vom dasbürofürschönedinge und aus meinem Vietnamurlaub.
Beim letzten Nähkränzchen hat sich dasbürofürschönedinge eine atemberaubende Agate aus schwarzen Wollstoff genäht.
Das weckt Begehrlichkeiten, so ein schönmachendes Kleid wollte ich unbedingt auch.
Ein relativ langes Kleid mit schmalem Rock entspricht natürlich nicht meinem Wunsch nach Bewegungsfreiheit. Ich trage zwar gerne ein Kleid über der Hose, aber ob diese Form wirklich gut aussieht, da bin ich nicht sicher.
Darum wird meine Agate hohe Schlitze ab der Taille in den Seitennähten haben. Das habe ich mir beim Ao Dai, der Nationalkleidung Vietnams abgeguckt.
Der Ao Dai, übersetzt langes Oberteil, ist eigentlich ein Unisex Kleidungsstück. Ich erinnere mich aber nur an Frauen, die einen Ao Dai getragen haben.
Das sah sehr elegant aus.
Für meine vietnamesische Agate habe ich auch schon ein Probeteil genäht, in Köln ausgeführt und bin ebenfalls zufrieden.
Ich denke damit habe ich genug Futter, um den Sewalong zu füllen.
Nächsten Sonntag geht es dann weiter mit der Stoffwahl.