Mittwoch, 22. Februar 2017

MMM 22. Februar 2017-Isla Trench von Named



Es wir Frühling, da müssen vorher noch ein paar Winterstoffe vernäht werden, um Platz für die bald sprießenden leichten Stoffe zu schaffen.
So ein Mantelstoff macht ordentlich Platz frei.




 Dieser sehr weiche ausgesprochen üppige Doubleface Wollstoff liegt nun schon seit  Jahren bei mir im Lager.
Eigentlich hatte ich ihn als schwarzen Stoff gekauft, aber schon beim Bügeln erwies sich die schwarze Seite als Flusenmagnet.
So habe ich jetzt einen hellgrauen Mantel, den ich noch besser als eine schwarzen Mantel gebrauchen kann.


Mein Schnitt, den Isla Trenchcoat von Named habe ich schon mal genäht . Außerdem gefällt mir jeder Mantel, den andere nach diesem Schnitt nähen ausnehmend gut.
Schnitt und Mantel passen erstmal nicht so gut zueinander, darum habe ich einige Änderungen, also eigentlich Weglassungen , vorgenommen.

Für die klassischen Capes an den Schultern war mir der Stoff zu üppig, da war mir sofort klar, dass die nicht funktionieren.
Den Schlitz habe ich mir auch gespart, ebenso wie  Kragenriemen und Ärmelschnallen.
So wurde der aufwendige Mantel zu einem mittelschnellen Nähprojekt.



Der Futterstoff ist eine Viskose, die ich sehr günstig bei *arstadt erstanden habe.
Bei Isla gibt es einen separaten Futterschnitt , so passt das Futter perfekt in den Mantel.


So richtig geeignet ist der Stoff nicht für den Schnitt. Er ist einfach zu dick, mit geschlossenem Gürtel sehe ich ein bisschen gemupft darin aus.
Zu weich ist er auch, obwohl ich die Teile komplett mit Einlage bebügelt habe, drücken sich die Säume durch.
Außerdem knautscht er ein wenig.
Trotzdem bin ich ziemlich stolz auf ihn und trage ihn ausgesprochen gerne.
Gerade jetzt, wo die Tage merklich länger werden ist es toll sich in einen hellen Mantel zu hüllen.


Bei Me Made Mittwoch empfängt uns heute Katharina in traumhafter blauer Kleidung.
Ich wünschte, ich hätte die Ausdauer mir so eine himmlische Norwegerjacke zu stricken.
Meine Geduld reicht gerade für einen Pussyhat.
Den trage ich wider Erwarten auch richtig gerne.
Ich habe den einfach gerade hoch rund gestrickt und dann oben zusammengenäht.

 

Mittwoch, 8. Februar 2017

MMM 8. Februar 2017 - Morgan Jeans mit Ebony Tee, beides Closet Case Patterns


Nachdem ich die ein oder andere weite Hose genäht  und auch in Dauerschleife getragen habe, brauchte ich Abwechslung.
Das ist beim Kleiden wie beim Essen, nach deftig salzigem Essen freue ich mich sehr auf ein süßes Dessert.


Das Ebony Tee habe ich letzte Woche schon als Kleid gezeigt, dieses ist die Tunikaversion. Wieder mit den Raglanärmeln, weil ich mit der Passform der eingesetzten Ärmel nicht glücklich bin.
Vielleicht erinnert ihr euch noch, das es letzte Woche schon mal so aussah, als stände der Frühling vor der Tür.
Da habe ich mir schnell ein flatteriges Oberteil aus dem Leojersey genäht.
Der Jersey ist traumhaft. Nachdem ich mir eine normale Menge davon bei *arstadt gekauft hatte, ihn vernäht und getragen habe, sind gleich nochmal 5 Meter dazugekommen.
So, wie diesen Viskosejersey wünsche ich mir noch mehr, leicht, warm und überhaupt nicht pillend.
Weil der Leodruck so klassisch und vielseitig ist, habe ich mir einen Vorrat angelegt.


Meine Jeans ist die Morgan Jeans von Closet Case Patterns.
Ich mag die Morgan gerne, weil sie zwar schmal aber eben nicht so ganz eng ist.
Meine ganz enge Ginger habe ich verschenkt, ich konnte sie nicht tragen. Klar war sie aus dehnbarem Stoff genäht, nur habe ich mich einfach nicht richtig darin gefühlt.


Damit die Jeans auch als Winterhose taugt, habe ich sie wieder gefüttert. Dieses Mal bin ich anders vorgegangen als bei den weiten Hosen.
Bei der Morgan sind die Hosenbeine mit Flanell unterlegt und ich habe sie als eine Lage verarbeitet.


Die beiden Stofflagen habe ich zuvor mit Textilkleber, der sich wieder auswäscht aufeinander fixiert.
Den Kleber verwende ich sonst für meine Dessous, funktioniert jedoch auch bei größeren Stoffstücken hervorragend.
Diese Methode fand ich für eine enge Hose passender , als ein loses Futter einzuarbeiten.


Mit der flanellisierten Morgan bin ich ziemlich glücklich, bequem und warm genug für die leider immer noch kalten Tage.
Beim Nähen habe ich noch eine weitere Entdeckung gemacht.
Die Jeans ist mit Topstitchgarn abgesteppt, also dem ganz dicken Nähgarn, das fast wie Paketkordel aussieht.
Ätzend einzufädeln und manchmal auch zickig zu vernähen. Gerade unten am Hosensaum hatte ich eine unschöne Schlingenbildung.
Weil ich den Saum gerne umschlage hat mich das natürlich besonders gestört. So habe ich mich auf die Suche nach einem farblich passenden Garn in normaler Stärke gemacht.
Das beste Ergebnis gab es mit Stickgarn. Das hatte ich eigentlich nur als Beifang mitgenommen.
Die Nähte mit dem Stickgarn werden aber plastischer, als mit normalem Nähgarn, so bin ich ziemlich beglückt über diese Entdeckung.


Die Säume habe ich mit dem 3fach Geradstich gesteppt. Die sehen auch von der Rückseite klasse aus, zusätzlich entfällt auch der Nerv mit den Fadenenden vom Topstitchgarn.
Weil sich das dicke Zeug nicht ordentlich vernähen lässt stehen da immer mal wieder hässliche Enden raus.


So jetzt aber schnell zu Me Made Mittwoch.
Und wieder verabschiedet sich mit Meike eine Teamfrau.
Liebe Meike, vielen Dank für die 5 Jahre, in denen du den MMM mitgestaltet hast.
Ich werde dich vermissen und wünsche dir viel Erfolg mit deinem Schnittmusterkiosk. Ich freue mich auf ganz viele neue stokx Schnittmuster.

Mittwoch, 1. Februar 2017

MMM 1. Februar 2017- Ebony Tee von Closet Case Files


Trapezkleider faszinieren mich immer aufs Neue. Für Webstoffe besitze ich schon einige Schnitte, manche trage ich gerne und dann gibt es noch die die, die es nur bis zum Probekleid geschafft haben.

Jetzt gibt es, mit dem Ebony Tee von Closet Case Files, einen neuen Schnitt, diesmal für Jersey oder Strickstoffe.


Ich schätze Heather Lou, die Designerin sehr. Hat sie mir mit der Ginger Jeans und dem dazugehörigen Sewalong doch den Einstieg ins Jeans Nähen emöglicht.
Das war für mich ein Meilenstein in meiner Nähentwicklung.
Das Ebony wird in 3 verschiedenen Längen als Kleid, als langes Shirt und als sehr kurzes Oberteil angeboten.
Zusätzlich gibt es die Option es mit angesetzten Ärmeln oder als Raglan zu nähen.
Toll, sofort gekauft und genäht.

Jetzt kommt der Wermutstropfen, die langen Ärmel bei der Variante mit eingesetztem Arm waren bei mir knalleng.
Und zwar so eng, dass es sich nur um einen Fehler bei der Konstruktion handeln konnte.
Ich habe das sofort zurückgemeldet und mittlerweile ist der Fehler behoben.
Zusätzlich finde ich aber, dass der Armausschnitt schlecht sitzt.
Bei den Beispielen, die für den Schnitt gezeigt werden, ist das bei dem kurzen, hellen Shirt auch zu erkennen.
Der Armausschnitt ist sehr schräg und sitzt merkwürdig an der Schulter.

Ich werde das Kleid und auch die Shirtvarianten nur mit Raglanärmeln nähen, die sitzen nämlich sehr gut.



Mein Ebony ist aus einem meiner kostbaren Max Mara Stoffe, die ich mir aus dem Italienurlaub mit gebracht habe genäht.
In Größe 2  mit Raglanärmeln und in der Kleiderlänge.
Die Form insgesamt finde ich sehr gelungen. Oben liegt das Kleid schön an und zum Saum hin läuft es üppig weit aus.
Die Saumlinie, hinten länger als vorne, nimmt die schöne Form noch mal auf.
Insgesamt finde ich den Schnitt sehr schön, auch die kürzeren Varianten kann ich mir gut in meiner Garderobe vorstellen.
Nur ein wenig Unzufriedenheit bleibt, wegen der halben Nutzbarkeit des Schnittes.
Für mich ist das wieder ein Beleg, das auch scheinbar so einfache Jerseykleider eben nicht mal so einfach zu designen sind.
Sonst sitzen die Arme blöd auf der Schulter oder es gibt diese oft gesehenen Falten im Achselbereich an den Oberteilen.


Beim Me Made Mittwoch gibt es noch viele gut gekleidete, selbstbenähte Frauen zu sehen.
Und von mir ein Tränchen für Karin, die sich aus dem MMM Team verabschiedet.
Die Arbeit mit dir wird mir fehlen.