Montag, 21. Dezember 2015

Finale Weihnachtskleid 2015



Bis Dienstagabend treffen wir uns auf dem Me Made Mittwoch Blog, um unsere selbstgeschneiderte Festtagsgarderobe zu zeigen.
Auch wenn ich bei den Treffen zu den Zwischenständen gefehlt habe, ist der Weihnachtskleid Sewalong eine meiner liebsten Veranstaltungen.
Wie toll, dass Katharina, Monika, Nina und Wiebke in der turbulenten Vorweihnachtszeit sich bereit erklärt haben, den Sewalong zu hosten.
Vielen Dank dafür.


Zu Beginn fällt es mir immer schwer, mich auf ein konkretes Nähprojekt festzulegen. Wie soll ich denn Mitte November schon wissen, was ich 6 Wochen später anziehen soll.
So gibt es im Laufe der Zeit immer wieder Änderungen an dem ursprünglich gefassten Plan.
Die schwarze Samthose habe ich allerdings schon direkt nach der Verkündung meines Plans genäht.
So ist ein Teil genau so entstanden, wie ich mir das vorgenommen habe.


Aus einem schwarzen, stretchigen Baumwollsamt habe ich mir eine Thurlow Trousers genäht.
Die Hose ist sehr bequem, nur leider wächst sie im Laufe der Zeit.
Eigentlich kenne ich das von anderen Hosen mit Elasthananteil, dass sie gut ihre Form halten. Nicht so hier, nach wirklich sehr kurzer Zeit habe ich reichlich Platz am Bund.
Da passt dann eine ordentliche Portion Weihnachtsgans mit hinein.
Aber vor dem großen Weihnachtsessen am 1. Feiertag ist noch ein kleines Zeitfenster um einige kleine Abnäher in die Hose einzufügen.


 Mein Oberteil aus Glitzerjersey habe ich zwar genäht, nur ist es mir gründlich misslungen.
Falsche Schnittwahl, zudem macht mich der Stoff sehr blass und graumäusig.
Aber ich nähe ja schon einige Zeit, so finden sich einige passende Oberteile in meinem Kleiderschrank.
Zum Beispiel dieses Shoreline Boatneck aus geblümter Seide, dass ich vor 2 Jahren genäht habe.
Schwarze Hosen sind ja nicht schwierig zu kombinieren.


Weil meine Hose schon lange vor Weihnachten fertig war und ich mich mit der Schnittwahl für das Oberteil so schwer getan habe, brauchte ich noch ein zusätzliches Weihnachtsprojekt.
Mit meinem Clare Coat aus grauem Wollstoff besitze ich einen schönen Mantel für die vielen Verdauungsspaziergänge, die an den Festtagen nötig sind.



Hier habe ich den Schnitt ausführlicher vorgestellt.
damit es mir nicht langweilig wird habe ich bei meiner 2. Clare einiges anders gemacht.
Der hohe Kragen gefällt mir sehr gut und hat sich auch schon bei Würstchen und Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt bewährt.


Der Reißverschluss für Linkshänderinnen braucht bei mir als Rechtshänderin einige Zeit, bis er geschlossen ist. Das ist für mich eine typische Geschichte, die beim zweiten Nähen eines Schnittes passiert. Ich denke ich weiß jetzt ja wie es geht und zack sind die Seiten vertauscht.
Als mir der Fehler auffiel war der Mantel sehr weit fortgeschritten, also habe ich mich entschieden das so zu lassen.
Optisch finde ich das nicht störend, nur das Schließen des Mantels könnte komfortabler sein.


Ich wünsche euch allen wunderbare Weihnachtstage und das Weihnachtsfest, dass ihr euch erträumt habt.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

MMM 9.12.15-Linden/Grainline mit Ginger/Closet Case Files





 Wie immer in der dunklen Jahreszeit, zeige ich Bilder meiner Sonntagskleidung. Da sehe ich meinen Fotografen noch bei Tageslicht.
Dieses Wochenende hat mich ein ekelhafte Erkältung niedergestreckt, so brauchte ich trotz milder Temperaturen etwas tröstendes, kuscheliges zum Anziehen.



Das Oberteil ist auf der Grundlage des Linden Sweatshirts von Grainline entstanden. Ich habe lange nach einem Raglanschnitt gesucht, der mir an den Schultern gut passt. Mit Lunden bin ich sehr zufrieden, so nehme ich diesen Schnitt gerne als Blaupause für alle möglichen Raglanoberteile.
Aus diesem üppigem Wollstrick sollte ein weites, langes Oberteil entstehen. Um das zu bekommen habe ich reichlich Weite hinzugegeben, und zwar sowohl in der Mitte der Schnittteile, wie auch an den Seiten.
Damit es auch am Hals schön warm ist, habe ich mir einen extralangen Kragen dazu konstruiert.
Das vorhandene Halsbündchen war zu eng, um es ein fach zu verlängern.
Das ist bei vielen Halsbündchen so, die sollen immer mit ziemlich viel Zug an den Ausschnitt genäht werden. Bei so voluminösen Strickstoffen funktioniert das nicht besonders gut. So messe ich die Länge des Ausschnitts und ziehe 10 Prozent ab, in der errechneten Länge schneide ich dann das Bündchen zu.


Dazu trage ich eine Ginger Jeans aus schwarzem Stretch Denim. 
Irgendwann im Sommer dachte ich es wäre eine gute Idee mir eine ganz enge schwarze Jeans zu nähen, die wäre bestimmt ein vielseitig zu kombinierendes Kleidungsstück, dass zu all meine langen Oberteilen passt.
Aber irgendwie bleibt sie doch öfter im Schrank,als ich das gedacht hätte.


Die Hose sitzt eigentlich gut und ist, wegen des sehr elastischen Stoffes, auch komfortabel zu tragen.
So schlecht sieht sie auch nicht aus, aber irgendwie fühle ich mich in weiteren Hosen wohler.
Das einzige Manko, was ich benennen könnte, ist die Enge an der Wade. Abhängig von der Strumpfwahl, kann es vorkommen, dass das Hosenbein nach oben klettert.
Ich werde beobachten, ob ich die Hose weiter im Schrank liegen lasse, sollte das so sein, wird sie verschenkt.
Hier gibt es noch andere Hosen, die zu dem Oberteil passen.


Beim Me Made Mittwoch begrüßt uns heute Wiebke mit spektakulären Ostseebildern und es gibt noch viel mehr handgemachte Kleidung an der Frau zu sehen.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

MMM 2. Dezember 2015- Coat Dress nach Gertie



Seit dem Erscheinen von "Gertie`s New Book For Better Sewing" von Gretchen Hirsch 2012 steht das Coat Dress auf meiner Nähliste.
Zu Beginn habe ich mich nicht an den Schnitt herangetraut, weil er mir einfach zu schwierig erschien. Ich habe einige andere Schnitte aus dem Buch, das mittlerweile auch als deutsche Übersetzung unter dem Titel "Rockabella" erhältlich ist, genäht.
So wusste ich, dass mir die Entwürfe von Gertie gut passen, das ist ja leider nicht bei allen Schnittanbietern so.


Grundsätzlich ist das Kleid nach dem Schnittmuster aus dem Buch genäht, ich habe nur einige persönliche Modifikationen vorgenommen.
Wie bei fast allen Schnitten habe ich das Oberteil ein wenig gekürzt, weil ich einen kurzen Oberkörper und lange Beine habe.
Eigentlich ist der Rock ein ganzer Teller, da hebe ich gefühlt 10 Kilometer Weite herausgefaltet.
Ich gefalle mir nicht so gut in ganz weiten Röcken, den kleinen Nebeneffekt, dass das den Stoffverbrauch drastisch senkt, finde ich auch nicht zu verachten.




Und zu guter Letzt, habe ich andere Ärmel gewählt, die Originalärmel haben eine Falte, die an der Schulter gelegt wird. Meine Schultern profitieren nicht von Details, die sie breiter machen, darum nähe ich auch keine Puffärmel.
Alle Vorschläge zur couturigen Verarbeitung des Kleides habe ich ignoriert. Stattdessen habe ich ganz konventionell, die vorgesehenen Schnittteile mit Einlage versehen und das Kleid dann zusammengenäht.


Ich finde mein Coat Dress ziemlich toll. Ein weiterer ganz entscheidender Faktor bei meiner Liebe zu diesem Kleid ist der sensationelle Stoff.
Von aussen sieht er aus, wie eine Gabardine, die Innenseite ist wie bei einem Sommersweat, hat also diese kleinen Schlingen.
Das Kleid trägt sich genauso bequem. wie ein Strickkleid, sieht aber wie ein Webstoffkleid aus.
Zusätzlich ist es auch wärmer als ein reines Webstoffkleid. Die Zusammensetzung war nicht ausgewiesen, ich tippe auf Baumwolle mit einen Polyanteil.



 Noch mehr textiles Glück findet sich auf dem Me Made Mittwoch Blog.
Ich bin total begeistert von dem Frack den sich Ann Sophie geschneidert hat. Das ist ein beeindruckendes Stück mit einer besonderen Entstehungsgeschichte.