Sonntag, 23. August 2015
BH- Sewalong Teil 2 -Materialien
Beim zweiten Teil vom Sewalong, den Julia dankenswerterweise ausrichtet geht es um die Materialien, die zum BH-Nähen gebraucht werden.
Das ist ein umfangreiches Thema, das mich lange zögern lassen hat, ob ich mich auf die BH Näherei einlassen möchte.
Soviel Zutaten, verschiedene Gummis, fitzelig kleine Plastikteilchen und lauter unbekannte Stoffe mit fremden Eigenschaften.
Julias Post dazu schafft ein wenig Klarheit und Nina hat ihr Materialpaket hier sehr anschaulich aufgedröselt.
Ich habe schon Anfang des Jahres meine ersten Dessous Nähversuche gestartet. Dafürhatte ich mir den Watson Bra von Cloth Habit ausgesucht, weil das ein gutes Anfängermodell ist. Der Watson wird aus dehnbaren Stoffen genäht und kommt ohne Bügel, Wattierung etc. aus.
Ringe und Verschlüsse habe ich von untragbaren Kauf BH`s abgetrennt und erste Nähversuche mit vorhandenem Baumwolljersey gemacht.
Manchmal hat frau Glück und manchmal lernt sie. Ich habe gelernt.
Erstens waren die entstandenen Teile zu klein und außerdem sahen sie im negativen Sinne selbstgenäht aus.
Trotzdem hat mich das Thema nicht losgelassen und mit diesem Sewalong wollte ich es endlich anpacken.
So habe ich mir von meinen Nähfreundinnen ein Paket von Merckwaerdigh gewünscht.
Zeitgleich bekam ich von Julia ein Care Paket mit Ringen, Schiebern und einigen Dessous-Stoffen geschickt.
Einige Gummis hatte ich hier schon liegen, da ich nur noch maßgeschneiderte Unterhosen trage.
So konnte ich mit adäquatem Material neu starten.
Sehr interessant finde ich das ganz unterschiedliche Tragegefühl, der verschiedenen Stoffe bzw. Verarbeitungsweisen.
Manche Watsons sind sehr weich und dehnbar andere geben deutlich mehr Halt.
Auch im BH Tragen bin ich ja Neuling.
90% meines nachpubertären Lebens habe ich ohne BH verbracht, da alle gekauften Modelle entweder unbequem waren oder ganz und gar nicht passten.
Ich brauche ein kleineres Körbchen aber ein langes Band. Bei den gekauften Modellen war das nicht zu bekommen.
So hatte ich die Wahl entweder ein passendes Körbchen zu haben, dafür aber ein quetschendes Band oder ein passendes Band und Körbchen die mehr Füllung vertragen könnten.
Meine selbstgenähten Dessous passen hervorragend, da kann ich die nicht vorhandenen Möglichkeiten nachholen.
Weilmein Nachholbedarf so groß ist habe ich dann auch gleich meinen Vorrat aufgestockt.
Schließlich habe ich noch einige Schnitte auf meiner Nähliste.
Bei Wien 2002 habe ich eine Auswahl verschiedenste Gummis bestellt, zusätzlich noch einen Meter Dessous Stoff, ein Stück Laminat und einen Meter Powernet.
Da sich die Stoffe, die ich vernäht hatte ganz unterschiedlich verhielten habe ich aus Forschungszwecken auch noch den karierten Stoff und Wäschetüll bei Sewy bestellt.
Ich wollte gerne wissen, ob ich den Preisunterschied bei den Stoffen bemerke.
Repräsentativ ist das Ergebnis nicht, aber mein karierter Stoff fühlt sich ein kleines bisschen wertiger an als der Stoff von Wien 2002. Kann aber auch Zufall sein, da sind noch weitere Versuche nötig.
Wobei der Stoff, den ich bei Wien 2002 gekauft habe auch gut ist.
Ich hatte das große Glück mich letzte Woche mit Kleidermanie und dasbürofürschönedinge zu einem BH-Näh-Tag treffen zu können.
Ach, war das schön.
Mit so viel moralischer Unterstützung habe ich mich dann auch an den Marlborough Bra gewagt.
Ich bin mit dem Schnitt sehr zufrieden. Bei der Größenwahl habe ich noch testen müssen. Beim Nähkränzchen ist der gelb-karierte Marlborough entstanden.
Den habe ich in Größe 34 b genäht und er passt sehr genau, darum habe ich die Folgemodelle in 36 b genäht, passt besser.
Hier war ich auch experimentierfreudiger bezüglich der Materialien.
Der gelbe ist komplett aus der Sewy Bestellung genäht. Für den Leoparden BH habe ich Reste von meinem neuen Wickelkleid verwendet. Das ist ein ganz weicher Baumwolljersey. Um den Stoff BH tauglich zu machen, habe ich ihn komplett mit Wäschetüll unterlegt und das Band aus Powernet zugeschnitten.
Der braune Marlborough mit der rosa Spitze ist aus einer lange gehüteten Seide mit Lycra und die Spitze ist aus meinem Merckwaerdigh Paket.
Der Seiden BH sitzt deutlich strammer, als die beiden anderen Modelle, eventuell müsste ich für anderes Material noch mal mit den Größen herumspielen
Leider war ich etwas knapp an Bügelband. Nachdem ich das vorhandene falsch an den gelben Marlborough genäht hatte und die Bügel nicht einfädeln konnte, habe ich allerdings feststellen können, dass sich die BH´s auch ohne Bügel sehr gut tragen lassen.
Mich hat die DNS voll erwischt, es gibt noch unzählige Ideen, die mir im Kopf herumschwirren.
Damit ich die umsetzen kann habe ich mir ein Restepaket bei Wien 2002 gegönnt und natürlich ausreichend Bügelband und tatsächlich noch andere fehlende Gummisorten ergänzt.
Wenn das kommt, kann ich richtig in die vollen gehen.
Hier findet ihr die anderen Dessous-Näherinnen.
Freitag, 14. August 2015
Mein Sommerhit-Mojave von Seamwork
Am Anfang jeden Monats warte ich gespannt auf die neue Seamwork Ausgabe.
In der Regel ist immer mindestens ein Schnitt enthalten, der mir gut gefällt.
Die August Ausgabe enthielt diesen Kleiderschnitt und einen retro angehauchten Bikini, den Julia genäht und für gut befunden hat.
Wie Wiebke gefallen mir Hängerchen richtig gut. Allerdings ist es schwierig Schnitte zu finden, die nicht zu kindlich sind.
Ein weiteres Manko ist, dass die weiten Kleider oft keine Linien haben und einfach nur formlose Säcke sind.
Da ich mit den Seamwork Schnitten gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich den Schnitt ausgedruckt und zuversichtlich in meinen Ozelot Stoff geschnitten.
Das Ergebnis war nicht optimal, der Schnitt fällt sehr groß, wirklich sehr groß aus.
Der Vorteil des Selbernähens ist aber, dass ich mich damit nicht abfinden muss. So habe ich das Kleid beherzt verkleinert.
Die Schulternähte habe ich ein ordentliches Stück nach unten versetzt, bestimmt 5cm und an den Seitennähten habe ich auch nochmal gut 2 cm weggenommen.
Für so eine radikale und nicht regelgerechte Verkleinerungsaktion sitzt das Kleid immer noch ganz gut.
Wenn auch nicht besonders sichtbar, hatten sich die Proportionen aber doch ein wenig verschoben.
Darum habe ich den Schnitt ein weiteres Mal auf 90% ausgedruckt und ein weiteres Probekleid genäht.
Diesmal aus einem dünnen Baumwolldruck vom Maybachufer-Markt.
Hat gut geklappt, so dass ich mir nach der verkleinerten Vorlage mein Geburtstagskleid nähen konnte.
Dieser schöne Seidendruck lagert schon einige Jahre bei mir. Es ist mir schwer gefallen einen Schnitt für den Stoff zu finden, weil der Stoff große Querstreifen hat.
Neben der Vorstellung eine ordentliche Musteranpassung bei dem superflutschigen Stoff vorzunehmen, wollte ich auch kein Kleid mit durchlaufendem Streifenmuster haben.
So blieb der Stoff lange im Schrank liegen.
Mojave hat ein durchgehendes Rückenteil ohne Abnäher und mit angeschnittenem Arm.
Vorne gibt es 2 Seitenbahnen, ein gekräuseltes Mittelteil und eine Passe, die gedoppelt wird.
Ich finde das eine clevere, schön zu nähende Konstruktion.
Die gedoppelte Passe sorgt für eine schöne Ausschnittverabeitung.
Weil nur im Mittelteil gekräuselt wird entsteht eine angenehm schwingende Weite. Trotzdem hat das Kleid immer noch eine schöne Linie.
In meinem Seiden-Wüsten-Kleid habe ich letzte Woche ein wunderbares Geburtstagsfest gefeiert. Nach dem großen Fest letztes Jahr habe ich mich zu einem schönen Essen mit 5 Frauen getroffen und ausnehmend gut gekleidet einen wunderbaren Abend verbracht.
Mittwoch, 5. August 2015
BH-Sewalong-Inspiration und Planung
Ich freue mich sehr, dass sich Julia bereit erklärt hat, diesen BH Sewalong zu veranstalten.
Seit geraumer Zeit bin ich von der Idee mir einen maßgeschneiderten BH zu nähen fasziniert. Im Netz sind im letzten Jahr viele schöne Modelle aufgetaucht, die meinen Wunsch, so ein hübsches Teil herzustellen, immer weiter wachsen lassen haben.
Als Amy von Cloth Habit dann den Watson Bra auf den Markt brachte, habe ich mir mein erstes BH-Schnittmuster gekauft.
Der Watson ist viel genäht und viel gelobt worden. Es ist ein Anfängerinnen Modell, mit dem sich die ersten Schritte in Richtung Lingerie- Nähen machen lassen.
Ich habe auch schon 2 Probemodelle aus Jerseyresten, die ich hier hatte genäht.
Die Anschaffung von allem möglichem Spezialzubehör fand ich sehr einschüchternd, darum habe ich Materialien verwendet, die ich zu Hause hatte.
Träger, Verschlüsse etc. habe ich aus meinem großen Vorrat furchtbar unbequemer Kauf BH´s genommen.
So ganz erfolgreich war dieser erste Anlauf nicht.
In erster Linie liegt das an der falschen Größenwahl, meine Watsons sind einfach zu klein. Mit der Teilnahme am Sewalong möchte ich für mich soviel Motivation aufbauen, doch nochmal nachzumessen und einen passenden Watson zu nähen.
Inzwischen habe ich auch "echtes" BH Material hier liegen, so dass einer erfolgreichen Produktion nichts mehr im Wege steht.
Eigentlich freue ich mich auch darauf, neue Techniken zu üben, darum möchte ich gerne noch den Marlborough Bra und eventuell auch den Boylston Bra von Orange Lingerie nähen.
Julia zeigt so wunderschöne Modelle nach diesen beiden Vorlagen, da kann ich nicht widerstehen.
Diese beiden Schnittmuster sind deutlich fortgeschrittener ausserdem sind es Bügel BH´s. Sehr gerne möchte ich mir auch noch einen schaumgefütterten BH nähen.
Ich erhoffe mir neben dem Nähabenteuer, dass dieses neue Kapitel für mich bringt, auch endlich einen bequemen BH zu besitzen.
Ich habe in meinem Leben schon viele BH´s gekauft; billige, teure, im Fachgeschäft mit Beratung, bei Bekleidungsketten alleine; aber bequem waren die nie.
Im Grunde bin ich BH-Skeptikerin, am liebsten trage ich (bis jetzt?) einfach keinen BH.
Ich hätte gerne die Wahl, ob mit oder ohne.
Zum Schluss habe ich noch 2 Leseempfehlungen zum BH- Thema allgemein.
Makellosmag schreibt über unter anderem über die Konformität der aktuellen BH Mode.
Kristin Chirico berichtet über ihren Selbstversuch, eine Woche keinen BH zu tragen.
Und hier geht es zur Verlinkung der anderen BH-Näherinnen
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