Warum das so ist kriege ich trotz intensiven Nachdenkens nicht raus.
Nun verhält es sich mit den Taschen, die ich kaufen kann ungefähr so, wie mit Kaufkleidung.
Die optimale Tasche stellt niemand her und was mir gefällt ist entweder zu teuer oder total unpraktisch.
Aber schließlich kann ich nähen, da müsste es doch möglich sein schöne, praktische bezahlbare Taschen für mich herzustellen.
Begonnen habe ich mit einem einfachen Modell, der Trail Tote von Noodlehead
Den Schnitt gibt es in 2 Größen, das ist die große Tasche als Basisvariante.
Ich habe keine Reißverschlüsse, Innentaschen oder ähnliches genäht. die Tasche ist ein großer Sack aus preisgünstigem und daher sehr steifem Wachstuch, gefüttert mit Wachstuch.
Die Gurtlänge habe ich abgemessen und einen festen Gurt mit dem Futter
Von der Trail Tote besitze ich mehrere Versionen, groß, klein mit Reißverschluss oben und offen wie die Autotasche.
Mit der kleinen gehe ich gerne bummeln, Kaffeetrinken und so weiter.
Die große Tasche eignet sich für mittelgroße Einkäufe und als Arbeitstasche. Da passen mein Proviant und meine Wechselschuhe rein, zudem lässt sie sich problemlos in der Packtasche verstauen.
Mit dieser Tasche hatte ich noch Spaß, schnell genäht und ein gutes Format.
Lange rumgenäht bzw. bebügelt, zugeschnitten, die Anleitung wieder und wieder gelesen und natürlich getrennt habe ich Cleo von Elbmarie.
Das Material ist ein Möbelstoff, gefüttert ist die Tasche mit einem graublauem Chambray. Der Außenstoff ist komplett mit Einlage verstärkt, zusätzlich habe ich noch Volumenvlies verarbeitet.
Den Gurt kann ich abnehmen und könnte ihn für weitere noch nicht genähte Taschen verwenden.
Die Karabiner, Ringe und Versteller habe ich von vorhandenen Taschen genommen. Die Ringe zum Einhängen gehören an eine gekaufte Tasche und für die Gurthardware habe ich einen Gurt von einer entsetzlich hässlichen Tasche zerschnitten und die Teile an das neue Gurtband gesetzt.
Jetzt könnte ich mir viele Taschen nähen und hätte immer einen Gurt zur Hand.
Praktisch gedacht aber nicht wirklich realistisch, weil ich froh bin überhaupt diese Tasche fertigbekommen zu haben.
Während des Entstehungsprozesses habe ich meine Ansprüche deutlich zurückgeschraubt.
So gibt es an dieser Cleo jetzt eine Außentasche mit Reißverschluss und eine kleine Außentasche am Seitenteil, für Innentaschen reichten meine Nerven nicht mehr.
Der Schnitt ist gut erstellt, alles passt wunderbar zusammen. Die Anleitung ist eher knapp gehalten und an manchen Stellen fehlten mir die entscheidenden Bilder bzw. erklärenden Sätze.
Wer, wie ich nicht geübt in der Taschenkonstruktion ist, muss dann mehrmals lesen und trennen und nochmal zuschneiden.
Unkomfortabel fand ich auch die Tatsache, dass nicht alle Schnittteile enthalten sind, sondern die Rechtecke für RV-Belege, Innentasche und andere Teile abgemessen werden müssen.
Einige benötigte Teile tauchen dann erst einige Arbeitsschritte später auf und dann muss wieder das Lineal, das Geodreieck und der Stoff hervorgekramt werden, damit zugeschnitten werden kann.
Das geht alle, ich finde es aber nervig. Mir wäre lieber gewesen alle Teile auf dem Schnittmusterbogen zu haben und in einem Rutsch zuschneiden zu können.
Grundsätzlich würde ich mir Cleo gerne kleiner nähen, wären alle Teile enthalten, könnte ich mir den Schnitt mit 70 % ausdrucken. So muss ich 4-5 Teile per Dreisatz umrechnen.
Ich werde testen, wie sich Cleo im Leben bewährt. Ich weiß nicht, ob ich genervt von der mühsamen Näherei bin und Abstand zu der Tasche brauche.
Nach den fancy Autos auf dem Wachstuch wollte ich gerne eine dezente Tasche mit klassisch gemustertem Stoff nähen.
Jetzt bin ich mir aber nicht sicher, ob nicht eine überdimensionale Großvater- Kulturtasche entstanden ist.
Quatsch, das ist nicht Opas Kulturbeutel! Die Tasche ist prima geworden.
AntwortenLöschenIch verstehe Dich sehr gut, was das Verhältnis zum Taschennähen betrifft. Einerseits könnten wir uns ja wirklich DIE perfekten Taschen nähen. Beim Taschennähen gibt es keine Passformprobleme, die angepasst werden müssten.....aber....irgendwie geht es mir auch nicht sooo einfach von der Hand. Mal sehen, ich habe als eins der nächsten Projekte Arya geplant. Wünsch mir Glück!
LG Luzie
Ich denke immer, das sind verschiedene Welten, es gibt die Gruppe der Taschennäherinnen, Dessousnäherinnen, Kleider-/ Kleidungsnäherinnen, Kinderkleidungsnäherinnen, Quilterinnen, Heimdekonäherinnen und............
AntwortenLöschenEs ist gar nicht so einfach von der einen Welt in die andere zu wechseln.
Mich wundert, dass die Tasche trotz des Volumenvlies und der Einlage so weich ist. Wenn du wilde Muster bei Taschen magst, ist dieses Krawattenmuster sicher eine "Zumutung". Mir gefällt es aber ganz gut, auch an dir mit diesem Outfit. Und ich denke Großväter hatten, wenn überhaupt Kulturtaschen aus Leder. Gräm dich nicht.
Schöne Woche Mema
Ich finde sie an dir sehr schön, gerade auch mit dem Muster. Doch, ich glaube die passt zu vielen deiner Sachen.
AntwortenLöschenWarum mir das Taschennähen auch nicht so viel Spaß macht, darüber grübele ich auch schon lange und komme zu keinem Ergebnis. Ich weiß es wirklich nicht. Das Zuschneiden und das Bebügeln mit Einlage dauert immer recht lange - aber eigentlich ist das kein Argument, denn länger als bei Jacke oder Mantel sitzt man auch nicht dran. Und es gibt so viele Leute, die richtig, richtig gerne Taschen nähen - da muss doch was dran sein!
Du nähst für dich so schöne Kleidungsstücke, dass ich vor Neid nur so erblasse. Ich wünschte, ich könnte das so gut. Mir liegt eher das Taschen und Täschen nähen. Cleo habe ich noch nie genäht, aber schon einige Taschen von Griselda machwerke. Diese Ebooks kann ich wirklich empfehlen. Einen Vergleich elbmarie - machwerke kann ich allerdings noch nicht machen.
AntwortenLöschenDeine Tasche gefällt mir, ich finde sie schön. Ich spiele gerne mit verschiedenen Materialien (zB Kunstlederboden, Paspeln,...). Vielleicht wäre das für dich auch eine Option? Probiers doch nochmals!
Liebe Grüsse
Milena
Ich nähe wahnsinnig gerne Taschen :-) Und mit jedem neuen Schnittmuster suche ich mir einen neuen Kick! Zugegebenermaßen ist Taschen nähen sehr viel aufwändiger als ein Shirt nähen, aber man hat quasi die GelingGarantie :-)
AntwortenLöschenDeine Taschen sind gut geworden, allein schon die Tatsache, dass du eine Cleo genäht hast, zeigt ja, dass du es kannst!
Mit der Wahl deiner beiden Materialien hast du dir aus meiner Sicht nicht unbedingt einen Gefallen getan... Nimm doch beim nächsten Mal Baumwollstoffe?! Ich verwende meist S320 und H640 zum Verstärken. Gurte sehen wunderbar aus, wenn sie aus dem gleichen Stoff sind, dafür eignet sich BundFix ganz hervorragend :-)
Bleib dran,
Kathrin
Ich danke für den Beitrag, gerade deshalb habe ich viele Blogs in meiner Leserliste um einfach über Schwierigkeiten etc. was zu erfahren. Tja, manche sollten vielleicht nicht nur super Näherinnen als Probenäherin nehmen sondern einfach mal auch andere, wie Dein Beispiel zeigt und du bist ja richtig gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und vielen Dank für Deinen tollen Blog
Eine schöne Woche wünscht Jacky
Ich finde die Tasche wunderbar, die Farbe ist toll, sie sieht sehr professionell aus, und die Größe scheint handhabbar und praktisch zu sein, wenn man ein bisschen mehr Zeug dabei hat. Toll, dass sie fertig geworden ist... ich habe bisher nur ziemlich viele Beutel genäht, zu Taschen bin ich noch gar nicht gekommen. Ich verstehe genau, was Du meinst. Mich nervt schon die Vorstellung. Aber eine tolle Tasche zu haben ist schon ein großer Gewinn...!
AntwortenLöschenSchön wäre es, wenn du sowas auch mal mir schreiben würdest... Aber gut. ich hoffe du hast trotzdem Spaß mit CLEO.
AntwortenLöschenLiebe Grüße elbmarie