Mittwoch, 4. April 2018

Me Made Mittwoch 4.April - Pantalon Bruges mit Hadley



Gestern konnte ich in schönster Gesellschaft die Freiluftnähsaison eröffnen.
Ich habe mir eine dringend benötigte einfarbige Hose genäht.



Ich habe eine erkleckliche Anzahl Hosenschnitte probiert und Bruges von Orageuse Pattern ist zu einem meiner liebsten Schnitte avanciert.
Wichtig ist mir, das Hosen um den Po herum bequem sitzen, nirgendwo soll Stoff fehlen.
Dann kann sich auch nichts an Stellen kneifen, wo es sehr unangenehm ist.
Bruges hat reichlich Platz in der Schrittkurve.
Ziemlich toll finde ich auch den extrem geschwungenen Bund, der aus 3 Teilen zusammengesetzt wird.
Dadurch liegt die Hose am Bauch schön an, ohne nach unten den Körper einzuengen.


Große Taschen liebe ich auch sehr.
Besonders gelungen finde ich die Linie an den Hüften, da fällt die Hose gerade herunter, das macht eine sehr schöne Figur.
Unterhalb des Knies ist der Schnitt nichts für mich. Ich liebe die "große Hose", darum sind meine Beine nach unten weit ausgestellt.
Ich hatte zu Ostern ein interessantes Gespräch über die verschiedenen Hosenformen.
Meine Schwester meinte, sie habe keine Schuhe, die zu weiten Hosen passen würden.
Ich finde, Hosen, die unten weit sind, sind ungeheuer schuhfreundlich . Dazu gehen eigentlich ziemlich viele verschiedene Schuhe.
Ich habe umgekehrt schon schmale Hosen wieder ausziehen müssen, weil ich einfach kein passendes Schuhwerk dazu gefunden habe.


Meine Bruges ist aus einem dunkelleberwurstfarbenen Baumwollstoff mit Elasthananteil genäht.
Und weil der Frühling zuweilen trügerisch sein kann, habe ich die Hose mit einem ganz zartem Viskosejersey gefüttert.
Es ist mir rätselhaft, warum das Futter, das ich 15 cm kürzer zugeschnitten habe, nach Fertigstellung immer noch unten aus den Beinen gekrabbelt ist.
Ist jetzt nochmal deutlich abgeschnitten, mal schauen, ob diese Kürzung reicht.


Mein Oberteil ist das Hadley Top von Grainline, letztes Jahr habe ich es hier schon mal mit einer optisch sehr ähnlichen und doch ganz anderen Hose besprochen. 
Das Top hat sich über die zeit sehr bewährt, es ist bequem, der Stoff trägt sich schön.
Form, Material und Farbe sind sehr kombinierfreundlich.
Den Schnitt habe ich mir für das ein oder andere Folgemodell schon mal rausgelegt.


              
Am ersten Mittwoch ist wieder Me Made Mittwoch. Ich freue mich auf massenhaft gut gekleidete Frauen.
Nina/Kleidermanie zeigt eine schöne rote Frühlingshose, das verbesserte Modell in schwarz durfte ich gestern live bewundern.

Sonntag, 1. April 2018

Resteverwertung - Streifenquilt




Frohe Ostern, allerseits.
Leider habe ich es doch nicht geschafft mir ein Frühlingsjäckchen zu stricken, darum kann ich nicht beim Finale des FJKA beim Me Made Mittwoch teilnehmen.

Dafür ist im Rahmen des Frühjahrsputzes eine neue Decke fertig geworden.
Als die Tage immer länger wurden, es aber leider einfach nicht wärmer wurde, habe ich meinen Nähkram sortiert und ausgemistet.
Mit Patchwokdecken lassen sich ordentlich viele problematische Stoffreste verwerten.
Ich habe ein mittleres Lager an Stoffen, die nicht mehr für Kleidung reichen, aber zu kostbar sind ,um weggeschmissen zu werden.


Diese Decke ist eine von vier Resteverwertungen, die in den letzten Wochen entstanden sind.

Ober- und Unterseite sind aus unterschiedlich langen 15 cm breiten Streifen zusammengesetzt.
Bei der Oberseite war der grau-gelbe Blumenstoff meine Gestaltungsvorgabe.
So habe ich graue Stoffe  und einige wenige Kontraststoffe verarbeitet.
Bei der Rückseite sind die Reste vom Top zum Einsatz gekommen, was an Fläche fehlte habe ich mit möglichst großen Stoffresten ergänzt.

Mein Vorbild war diese tolle Streifendecke von Küstensocke.
Mich hat die Technik , mit den langen Streifen, die ein mehr oder wenig zufälliges Muster ergeben total begeistert.


Mit dem richtigen Werkzeug sind die Vierecke für die Decke schnell geschnitten. Zusätzlich lassen sich so auch Stoffreste in allen möglichen Größen effektiv verwenden.
Da ich die Kontrolle aber nicht völlig abgeben wollte habe ich die Streifen zwischendurch schon zu einer Fläche zusammengefügt, da konnte ich die Stoffverteilung ein wenig steuern.



Bevor ich die rationellere Methode des Streifenquilts gelernt habe, hatte ich eine Decke für meine Balkonliege genäht.
Hier habe ich Denimreste und stabilere Stoffreste verarbeitet, die Rückseite ist aus einem Fehlkauf.
Hier habe ich die Stücke komplett ausgelegt und erst dann zusammengenäht.
Auch die Einlagen sind unterschiedlich.
Bei der großen Decke habe ich sehr voluminöse Einlage vom Stoffschrottplatz in Münster verwendet.
Das war sehr mühsam beim Absteppen, ging nur mit dem Obertransportfuß und viel Körpereinsatz.
Und auch faltentechnisch ist noch Luft nach oben.
Bei der Liegendecke ist der Rest von schlechter Einlage aus dem örtlichen Stoffdiscounter zum Einsatz gekommen.
Diese Einlage habe ich vor 2 Jahren schon verarbeitet, die wird sehr schnell platt.


Zur Fixierung der lagen habe ich Sprühkleber verwendet.
Der Kleber von Prym hat sich während des Steppens gelöst. Ich hatte also klebriges Volumenvlies mit rumlappender Baumwolle.
Der Kleber von Rico, der kein ausgewiesener Textilkleber ist, hat gehalten.
Allerdings riecht der Rico Kleber deutlich giftiger und ich weiß auch nicht, ob er sich problemlos rauswäscht.
Für eine Picknickdecke kann ich aber gut damit leben, zumal da 400ml genau soviel kosten wie die 250ml von Prym.

Quilten fasziniert mich schon länger , hier ein Artikel über politische Quilts  und noch ein Link zu Entropy always wins, einer Quilterin, deren Arbeiten ich sehr schön finde

Aber etwas zum Anziehen habe ich auch genäht.
Das zeige ich nächsten Mittwoch beim MMM.
Sehen wir uns ?